Hamminkeln. Pläne für die Bebauung in Hamminkeln-Dingden gibt es schon seit Jahren. Doch die Pläne scheiterten immer wieder an Schwierigkeiten. Bis jetzt.

Seit Jahren besteht der Wunsch, in Dingden auf der Freifläche neben des Freibads an der Krechtinger Straße Häuser zu bauen. Aber so richtig ernst wurde es nie. Zuletzt hatte der Kreis Wesel sich zu neuen Bebauungsüberlegungen geäußert.

Er berief sich auf das Emissionschutzgesetz und verlangte einen hohen Lärmschutzwall, um die künftigen Bewohner vor der Geräuschkulisse während des Badbetriebs im Sommer zu schützen. Dieser Wall benötigt eine große Grundstücksfläche, welche natürlich nicht bebaut werden könnte. Die Stadt wollte aus diesem Grund das Bauprojekt nicht weiter voran treiben.

Häuser unter einem begrünten Wall

Das wurmte den Dingdener Architekten Johannes Bielefeld, der kurzentschlossen einen Entwurf zeichnete, bei dem die Häuser zum Freibad hin quasi unter einem begrünten Wall liegen.

Diesen Entwurf schickte er an die Stadt, die stellte ihn der Kommunalpolitik vor. Und die war begeistert von der Idee des Dingdener Architekten. Also machte er sich mit einem Sohn Tim ans Werk und verfeinerte die Pläne bis zu einem vorhabenbezogenen Bebauungsplanentwurf namens "Zur alten Mühle".

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Nun kommt doch ein wenig Pech ins Spiel. Denn eigentlich sollte der entsprechende Beschluss in der März-Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses von der Politik gefasst werden, die ja bekanntlich wegen der Coronakrise nicht stattgefunden hat. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. So rechnet Johannes Bielefeld mit einer Projektverzögerung von vier bis sechs Monaten.

Mit einer Stichstraße soll die neue Siedlung für 26 bis 27 Wohneinheiten erschlossen werden. Gebaut wird, so lautet der Plan, zweigeschossig mit begrüntem Flachdach. Das hat für Johannes Bielefeld den Vorteil, dass das Regenwasser bei Starkregen nicht sofort 1:1 auf die versiegelten Flächen fließt, sondern zeitversetzt etwa 15 Minuten später. Das gibt der Natur etwas mehr Spiel, dieses Regenwasser abfließen zu lassen.

Eigene Gesellschaft gegründet

Geplant sind, so Tim Bielefeld, sieben Einfamilienhäuser, ein Mehrfamilienhaus, zwei Doppelhaushälfen und drei "Wallhäuser" zur Freibadseite hin mit jeweils vier Wohneinheiten. Die Doppelhaushälften sollen dabei im hinteren Teil Richtung alte Mühle gebaut werden. Die Einfamilienhäuser und das Mehrfamilienhaus sind Richtung Akazienweg geplant.

Um das Vorhaben zu realisieren haben Tim Bielefeld und der Bauunternehmer Dirk Berning mit "B-Home" eine eigene Gesellschaft gegründet, die das ganze Projekt stemmen und dann an Kaufinteressenten schlüsselfertig übergeben soll. Der ganz große Luxus wird da nicht gebaut. Bielefeld will ein neues Quartier zum Wohlfühlen für die Dingdener schaffen. Deshalb soll nach Möglichkeit der in Dingden übliche Quadratmeterpreis von 190 Euro pro Quadratmeter nicht überschritten werden.