Schermbeck. Der Haupt- und Finanzausschuss entschied mehrheitlich die Planungen für eine neue Anlegestelle nahe der Forellenzucht Naroda aufzunehmen.
Das Kanufahren auf der Lippe bei Schermbeck dürfte künftig eine neue Perspektive erhalten – vor allem der Ein- und Ausstieg wird klar geregelt. Bei Gegenstimme von Ulrike Trick (Grüne) entschied der Haupt- und Finanzausschuss (HFA), dass die Verwaltung nun die Planungen für eine neue Anlegestelle vorantreibt. Ans Land gehen können die Kanuten dann nahe der Forellenzucht Naroda an der Straße „Zum Gahlener Grind“.
Vorausgegangen war eine lange Diskussion übers Kanufahren auf der Lippe in Höhe Schermbeck, das Ulrike Trick allgemein sehr kritisch sieht: „Es ist ein enormer Druck auf die Natur. Im Kreis Wesel können Sie auf der Lippe fast auf allem schippern, was schwimmen kann. Die Naturschutzverbände laufen schon Sturm gegen diese Nutzung.“
Die große Mehrheit der anderen Ausschussmitglieder fand aber viel Lobenswertes an den neuen Plänen, sahen sie weitestgehend auch als alternativlos an, da der bisher lediglich geduldete Einstieg vom Parkplatz an der Maassenstraße bald nicht mehr zu Verfügung steht.
Diesen wird Straßen NRW zurückbauen. „Wenn wir keine geordnete Situation schaffen, steigen die Menschen da aus, wie es technisch möglich ist“, sagte Bürgermeister Mike Rexforth und ergänzte, dass sich damit die Lage deutlich verschlechtern würde.
Die aktuelle Situation ist suboptimal, wie der parteilose Thomas Heiske verdeutlichte: „Es besteht dringender Handlungsbedarf. So wie der Zustand jetzt ist, kann es nicht bleiben!“
Während Klaus Roth (Bürger für Bürger) anzweifelte, dass die Kanufahrer Schermbeck überhaupt einen wirtschaftlichen Nutzen bringen und auch Jörg Juppien (SPD) zunächst skeptisch war, sprach sich Engelbert Bikowski (CDU) für eine neue Anlegestelle als „eindeutige Win-Win-Situation“ aus: „Was besseres kann uns doch gar nicht passieren!“
Ähnlich sieht das Wirtschaftsförderer Gerd Abelt: „Es gibt andere Kommunen, die wären froh, wenn sie so eine Möglichkeit wie Kanufahren auf der Lippe hätten.“
Ebenfalls heiß diskutiert wurde in der Sitzung der Vorschlag eines neuen Logos.
Einstimmig beschloss der Ausschuss den vorgelegen Entwurf abzulehnen.
Kritik: „Das wirkt wie ein Daumen nach unten“
Unter anderem Thomas Heiske und Rainer Gardemann kritisierten die Abbildung des Gemeindegebietes in dem Buchstaben R, weil man dies auch als „Daumen nach unten“ deuten könnte. Auch die Farben grün und blau würden bei einem Schwarz-Weiß-Druck nicht die gewünschte Wirkung erzielen.
Im Vorfeld der Sitzung hatten sich schön die Grünen sehr kritisch geäußert.
„Brauchen wir neben dem Wappen überhaupt auch noch ein Logo?“, fragte Ulrike Trick.
„Ja, das wird heute immer mehr verlangt!“, entgegnete Gerd Abelt.
Nun wird die Gemeinde einen Ideenwettbewerb starten, zu dem jeder bis zum 31. Mai einen Vorschlag einreichen darf. Der Gewinner wird mit 1000 Euro belohnt, der Zweite mit 500, der Dritte mit 250 Euro.