Wesel/Hamminkeln. Defizite registrieren die Profiltester des VRR vor allem am Haltepunkt in Mehrhoog. Sie bewerteten Sauberkeit, Funktion und Graffiti-Schäden.
Wie steht es um die Bahnhöfe und Haltepunkte in Wesel und Hamminkeln? Dies hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) wieder einmal untersucht und jetzt in seinem Stationsbericht 2019 dokumentiert.
Das Ergebnis dürfte einige überraschen: Den Stationen Wesel-Feldmark, Wesel, Blumenkamp, Hamminkeln und Dingden wird insgesamt ein akzeptables Erscheinungsbild attestiert – sie liegen also im grünen Bereich. Nur für den mittleren (gelben) Bereich reichte es allerdings für die Station Mehrhoog, der aber immerhin ein „noch akzeptables Erscheinungsbild“ attestiert wird.
Häufig Kritik am Weseler Bahnhof
Auch wenn es häufig anders wirkt und auch bei der Weseler Politik in regelmäßigen Abständen auf Kritik stößt: Laut VRR ist – wie auch schon in den beiden Vorjahren – am Bahnhof in Wesel sowohl beim Zugang als auch auf dem Bahnsteig alles im grünen Bereich.
Für Bahnhofsgebäude, Treppen und Aufzug ist die Bahn zuständig – für die Personenunterführung trägt die Stadt die Verantwortung.
Als nächste größere Maßnahme ist am Weseler Bahnhof die „Modernisierungsoffensive 2“ der Deutschen Bahn angekündigt.
An den Haltepunkten Wesel-Feldmark und Blumenkamp sieht es ganz ähnlich aus: Hier gibt es zwar keinen Zugang, auf dem Bahn steig selbst notieren die Bewerter aber Bestnoten in Sachen Sauberkeit, Funktion und Graffiti. Eine Modernisierung im Rahmen der Ausbaustrecke Emmerich-Oberhausen („Betuwe-Linie“) steht hier als nächste Maßnahme im Plan.
Wie mehrfach berichtet, wird der Bahnhof Mehrhoog vermutlich komplett umgebaut, um den Anforderungen der künftigen stärker frequentierten Güterzugstrecke gerecht zu werden.
Mehrhoog schlechter bewertet
Nachdem diese Station in den Jahren 2017 und 2018 als akzeptabel bewertet wurde, erfuhr Mehrhoog nun eine Abwertung und findet sich nur noch im mittleren Bereich wieder. Zwar wird die Funktion weiterhin als gut angesehen, doch Abstriche werden hier in Sachen Sauberkeit und Graffiti gemacht.
An den Haltepunkten Hamminkeln und Dingden gibt es laut Stationsbericht keine Probleme mit Graffiti, doch auch hier sahen die Prüfer leichte Defizite bei der Sauberkeit, während an der Funktion der beiden Haltepunkte nichts zu beanstanden war.
Die Modernisierung im Rahmen des Ausbau der RB32-Linie ist sowohl in Hamminkeln wie auch in Dingden in Planung.
Insgesamt schneiden die sechs Bahnhöfe und Haltepunkte in Wesel und Hamminkeln vergleichsweise gut ab – in Nachbarstädten sieht es da schon viel schlechter aus: So liegt der Bahnhof Dinslaken bei vier von sechs Untersuchungsgesichtspunkten im roten (= schlechtesten) Bereich. Auch die Station in Friedrichsfeld verzeichnet fast in allen Bereichen deutliche Defizite.
>>> FAST 300 BAHNHÖFE UND HALTEPUNKTE UNTER DIE LUPE GENOMMEN:
Die VRR-Profitester prüfen regelmäßig den Zustand der 297 Bahnhöfe und Haltepunkte. Insgesamt habe sich 2019 die Situation erneut verschlechtert. Viermal im Jahr bewerten die Prüfer die Zugangsbereiche und die Bahnsteige der Stationen.
Der bauliche Zustand einer Station sowie ein fehlender barrierefreier Zugang über Aufzüge oder Rampen zum Bahnsteig werden bei der Bewertung des Erscheinungsbildes in dem Stationsbericht des VRR allerdings nicht berücksichtigt.