Kreis Wesel. Der neue Mann an der Spitze der Kreis-Weseler Kripo legt einen Fokus auf den „Enkeltrick“, einen weiteren auf jugendliche Mehrfachtäter.
Wachwechsel an der Spitze der Kreis-Weseler Kriminalpolizei: Kriminaldirektor Roland Wolff ist seit Ende Januar im Ruhestand. Der Neue in der Kreispolizei heißt Volker Flaß, ist 46 Jahre alt und nun Chef von rund 240 Mitarbeitern. Landrat Ansgar Müller stellte seinen obersten Kripomann jetzt vor.
„Kriminaloberrat Flaß ist mit Land und Leuten vertraut“, sagt Müller. Flaß ist seit 1994 bei der Polizei, er hat in seiner Laufbahn im höheren Dienst im Polizeipräsidium Köln gearbeitet, in Mönchengladbach und auch beim Landeskriminalamt in Düsseldorf, wo er beim Staatsschutz aktiv war.
Lob für den Vorgänger Roland Wolff
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„Ich habe hier ein erfolgreiches und leistungsstarkes Team übernommen“, sagt Flaß über die Kripo im Kreis Wesel. Der Kreis sei auch in der Fläche gut aufgestellt durch seine Regionalkommissariate. Und obschon die Kriminalitätsstatistik 2019 erst kommenden Monat vorgestellt wird, sei jetzt schon klar, dass die Entwicklung positiv ist.
„Wir haben hier eine objektiv gute Sicherheitslage und eine hohe Aufklärungsquote. Ich finde, das ist eine gute Nachricht“, sagt Flaß und lobt seinen Vorgänger Roland Wolff für dessen Arbeit.
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Dennoch gebe es viel zu tun. Den Enkeltrick will er in den Fokus nehmen: „Häufig sind diese Aktivitäten vom Ausland aus organisiert. Trotzdem müssen die Täter örtlich in Erscheinung treten, um Geld entgegen zu nehmen.“ Hier will Flaß den Druck auf die Täter erhöhen.
Kriminelle Karriere jugendlicher Intensivtäter stoppen
Bei seiner Tour durch die verschiedenen Dienststellen sei ein weiteres Thema häufig genannt worden: jugendliche Intensivtäter, Jugendliche, die immer wieder straffällig werden, sind ein Problem. Flaß will sie besonders in den Fokus nehmen. „Abgesehen von der Sozialschädlichkeit haben wir hier noch eine Chance, kriminelle Karrieren zu durchbrechen“, sagt er. Eine Chance für die Jugendlichen, doch noch die Kurve zu bekommen.
Volker Flaß lebt ein Krefeld an der Bereichsgrenze zum Kreis Wesel. Einiges kennt er schon, anderes will er in den kommenden Wochen erkunden. Für ihn sei die Position in Wesel ein Schritt zurück zu seinen Wurzeln bei der Kripo, sagt er.
Auch im Kreis Wesel gibt es gut zu tun
Ob ein ländlicher Kreis nach seiner Zeit in Köln nicht uninteressant ist? Nein, in der Großstadt sei die Kriminalität eine andere. „In Wesel ist aber auch einiges los, das hat mich nicht überrascht“, sagt er. Auch im Kreis Wesel gebe es „gut zu tun“.
Der 46-jährige Vater einer Tochter liebt sportliche Herausforderungen – in seiner Freizeit klettert er gern auf Berge in Österreich und Südtirol.