Kreis Wesel. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist gesunken. In fast allen Bereichen meldet die Polizei Besserung – auch in Rheinberg, Xanten, Alpen und Sonsbeck.

Gefühlt nehmen die Menschen immer mehr Kriminalität wahr – die Zahlen, die Landrat und Polizei gestern vorlegten, zeigen einen anderen Trend: Es hat in den vergangenen 25 Jahren nie so wenig Straftaten und eine so hohe Aufklärungsquote im Kreis gegeben. 25.582 Straftaten wurden 2018 registriert, 3334 weniger als 2017. Auf die Aufklärungsquote von 53,1 Prozent ist die Polizei stolz. Die Zahl der Wohnungseinbrüche im Kreis ist in den vergangenen zwei Jahren um 45 Prozent gesunken, in den genannten Zahlen sind stets auch die rund 40 Prozent missglückten Einbruchsversuche enthalten. Als Ursachen nennen Landrat Ansgar Müller als Leiter der Kreispolizei, Kriminaldirektor Roland Wolff und Leitender Polizeidirektor Rüdiger Kunst unter anderem, dass man sich auf Intensiv- und Serientäter sowie Banden konzentriert habe, es eine intensive Zusammenarbeit der Behörden gebe und vermehrt Ermittlungskommissionen eingesetzt wurden.

Ein Blick auf Rheinberg bestätigt den Trend: 1425 Straftaten wurden 2018 begangen, 181 weniger als im Vorjahr, 53,3 Prozent davon sind geklärt. Gewaltkriminalität macht nur knapp 2,5 Prozent der Gesamtstatistik Rheinbergs aus, 35 Fälle wurden gezählt, 88,6 Prozent aufgeklärt. Es gab 11 Fälle von Raub, 21 gefährliche und schwere Körperverletzungen, 22 Sexualdelikte und 584 Diebstähle, darunter 11 gestohlene Autos und 68 geklaute Fahrräder. 64 Wohnungseinbrüche registrierte die Kreispolizei (2015 waren es noch 177). Die Zahl der Rauschgiftdelikte ist mit 101 Fällen höher als in den Vorjahren – das liege nicht daran, dass das Problem gestiegen ist, sondern dass die Polizei genauer hinschaut.

Auch in Xanten ist die Zahl der Straftaten in den vergangenen Jahren gesunken: von 1195 2016 auf 906 in 2018. Die Aufklärungsquote liegt bei 49 Prozent. 32 Gewalttaten gab es, darunter 25 Gefährliche und schwere Körperverletzungen fünf Raubfälle und 14 Sexualdelikte. 307 mal schlugen Langfinger zu, 61 Räder wurden gestohlen, allerdings kein einziges Auto. 19 Wohnungseinbrüche und 78 Drogendelikte wurden registriert.

Alpen zählte 385 Straftaten, knapp die Hälfte davon ist geklärt, im Vorjahr waren es 456. Neun Gewalttaten, acht gefährliche und schwere Körperverletzungen, fünf Sexualdelikte, 101 Diebstähle (darunter zwei Autos und neun Fahrräder), 28 Wohnungseinbrüche und 35 Rauschgiftdelikte waren zu verzeichnen.

Die Zahl der in Sonsbeck angefallenen Straftaten war mit 522 (321 Rauschgiftdelikte) so hoch, weil ein großes Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz lief. 73,6 Prozent der Straftaten sind geklärt. Jeweils eine Gewalttat und eine gefährliche Körperverletzung gab es in Sonsbeck, vier Sexualdelikte, 80 Diebstähle (zehn Fahrräder, vier Autos) und 22 Wohnungseinbrüche.