Wesel. Die SPD hatte eingeladen und viele Interessierte kamen, um über den Klimaschutz vor Ort in Wesel zu sprechen. Denn vor der Haustür geht’s los.

Mittlerweile dürfte es bei allen angekommen sein: Der Klimawandel ist nicht nur in der Arktis, sondern auch vor der eigenen Haustür spürbar. Zu dieser Einschätzung kommt auch Dr.-Ing. Tobias Kemper von der Energieagentur NRW, der am Mittwochabend zu Gast bei der Weseler SPD war.

Der Parkettsaal der Niederrheinhalle war gut gefüllt, als es um das Thema „Bedrohung Klimawandel - was wir in Wesel tun müssen“ ging. Für Kemper steht fest, dass der Klimawandel nicht mehr zu leugnen ist. Er hatte gleich Zahlen, Fakten und Beispiele aus der Region mitgebracht. Auch das dramatische Isselhochwasser, das im Juni 2016 vor allem Hamminkeln traf, nannte er, dazu Stürme und anderes mehr. Und so ist nicht verwunderlich, dass das Thema auch bei der Stadtverwaltung in Wesel eine große Rolle spielt, wie Stadtplaner Martin Prior und Klimaschutzmanagerin Ingrid von Eerde deutlich machten.

Issel-Zweckverband

Denn selbst wenn man alles, was umweltschädlich ist, stoppt, würde es Jahrzehnte dauern, bis die Auswirkungen spürbar werden, meinen Fachleute. Also muss das getan werden, was immer wieder gefordert wird: Global denken, lokal handeln. Und da gibt es vor Ort durchaus Ansätze. Einer davon ist die Gründung des Issel-Zweckverbands, in dem sich die Kommunen, die von dem Flüsschen tangiert werden, zusammengeschlossen haben.

Das Thema Starkregen beschäftigt die Planer auch im Rathaus. Schließlich müssen Versickerungsflächen geschaffen werden, in manchen Neubaugebieten entstehen so von vornherein kleine Teiche, die neben der praktischen Funktion den Bereich auch verschönern.

Wichtig war den Teilnehmern der SPD-Veranstaltung ein besserer öffentlicher Personennahverkehr. Die Marktlinie von Lackhausen in die Innenstadt ist ein erster kleiner Schritt, dem weitere folgen sollen, wobei hier auch die Niag-Verkehrsbetriebe gefragt sind. Gut läuft in der Kreisstadt bereits der Fahrradverkehr, was mit Zahlen belegt werden kann. Doch auch hier muss die Stadt aktiv werden, etwa bei der Reparatur von Fahrradwegen, um diese Möglichkeit der Fortbewegung attraktiv zu halten.

Was so idyllisch aussieht, hat Millionenschäden angerichtet. Das Isselhochwasser 2016 nahm auch Felder und Wiesen in Beschlag.
Was so idyllisch aussieht, hat Millionenschäden angerichtet. Das Isselhochwasser 2016 nahm auch Felder und Wiesen in Beschlag. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Baumpflanzaktionen sind im grünen Wesel nach wie vor wichtig, weil auch viele Bäume gefällt wurden und werden müssen - sei es aus Alters- oder Krankheitsgründen. Da kommt das Fassadenbegrünungsprogramm gerade recht. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm, das gute Dienste leisten könnte.

Problematisch ist es nach wie vor, geeignete Flächen fürs Pflanzen von Bäumen zu finden. Das wurde in jüngster Zeit deutlich, als es um weitere Bereiche für einen Ereigniswald ging. Denn die bisherigen Flächen sind voll, neue nicht auffindbar.

Sonnenenergie nutzen

Photovoltaik ist ebenfalls ein Thema. Mit den Stadtwerken wäre auch jemand da, der hier etwas bewegen kann.