Wesel. Auf Einladung der SPD stellte der Bäder-Geschäftsführer vor, was das Bad aus Expertensicht braucht. Nutzer konnten ihre Wünsche äußern.

Der RVR hat seine Zustimmung zum Kombibad-Bau am Rhein signalisiert, die nächsten Planungsschritte können nun in Angriff genommen werden. Mit der Bedarfsanalyse der Firma GmF liegt zwar noch kein Entwurf des Gebäudes, aber eine detaillierte Ausstattungs-Empfehlung vor. Was das Bad aus Expertensicht braucht, präsentierte Bäder-Geschäftsführer Martin Christoph am Montagabend auf Einladung der SPD. Badnutzer waren aufgefordert, ihre Wünsche in die Diskussion einzubringen. Die Empfehlungen stießen bei den Nutzern größtenteils auf Zustimmung: Vertreter des Weseler Schwimmvereins, der DLRG und der Tauchsportgemeinschaft Wesel lobten die Pläne.

Die Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen (GmF) ist laut Martin Christoph ein renommiertes Unternehmen für den Bäderbau. Die Planer sehen für Wesel den Bedarf an 910 Quadratmeter Wasserfläche – das ist gut ein Drittel mehr als aktuell vorhanden – und 8000 Quadratmeter Grundfläche für das Bad.

Diese Ausstattung empfehlen Experten für das Kombibad

Ein „sportorientiertes Hallenbad“ biete für Wesel an, denn die Nutzung durch Schulen und Vereine hat einen hohen Stellenwert – allerdings kombiniert mit Angeboten für Familien und Wellness-Fans.

Neben dem 25-Meter-Sportbecken mit sechs Wettkampfbahnen, die auch in acht Trainingsbahnen verwandelt werden können, empfiehlt die GmF als Mindest-Ausstattungselemente einen Sprungturm (mit 1 und 3-Meter-Sprungbrett), ein Freizeitbecken (als „Erlebnisbecken“), ein Therapiebecken (10 mal 16 Meter), ein Lehrschwimmbecken (8 mal 12,5 Meter) und ein Kinderplanschbecken (50 m²). Damit der Spaß nicht zu kurz kommt, könnte eine Außenrutsche in das Erlebnisbecken münden. Räumlich, so berichtete Christoph, sollten die einzelnen Badbereiche durch Glaswände getrennt werden.

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Die Wellness-Fans unter den Besuchern soll ein Saunabereich mit vier Innenkabinen und Blick auf den Rhein und Tauchbecken anlocken. Als besonderes Highlight empfiehlt die Firma GMF ein Saunahaus im Garten mit Panoramafenstern zum Strom hin. „Eine klasse Sache“, lobte Christoph die Idee. Außerdem wird außen ein Ruhebereich ebenfalls mit Panoramablick und ein Relaxbecken angeregt.

Parkdeck oder Parkhaus für das Kombibad ist angedacht

Als weitere Empfehlung raten die Badplaner, ausreichend Flächen für Weiterentwicklungsmöglichkeiten vorzusehen sowie ein offenes Parkhaus oder ein Parkdeck zu errichten. Optional sehen sie auch die Einrichtung eines Fitnessstudios vor.

In der Diskussion kamen die zukünftigen Badbesucher zu Wort. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Norbert Meesters versprach, alles werde protokolliert und in die Überlegungen der Sozialdemokraten zum Bad mit einfließen. Grenzen werden allerdings die Finanzen setzen, räumte Bäder-Aufsichtsratsvorsitzende Ulla Hornemann ein – auch wenn es noch keine Schätzungen zu den Kosten gibt. Das wird erst der Fall sein, wenn ein Architekten-Entwurf vorliegt. Das Büro soll im Februar ausgewählt werden.

Verein zeigen sich zufrieden mit der geplanten Ausstattung

Die Vereine bezogen positiv Stellung zu den Vorschlägen. Guido ten Laak, Vorsitzender des 1. Weseler Schwimmvereins, nannte die Ergebnisse der Analyse „spitze“ und regte noch eine Wettkampfuhr, einen Vereinsraum und einen Kraftraum für Vereine an. Sein Stellvertreter Ulf Piewe brachte einen eigenen Eingang für Vereine ins Gespräch. Das unterstützt auch Ralf List (DLRG), der sich „total begeistert“ von den Ideen zeigte. Er plädierte für ein W-Lan-Netz im Eingangsbereich.

Thomas Depta von der Tauchsportgemeinschaft Wesel wies darauf hin, dass ein mögliches Parkdeck in das Landschaftsbild am Rhein passen sollte.

SPD sammelt weitere Wünsche der Badnutzer

Auch Bürger meldeten sich zu Wort: So wünschte sich ein Zuhörer eine geräuscharme Gestaltung des Bades und rutschfeste Böden. Angeregt wurde unter anderem auch, die Duschen und Umkleidekabinen im Rheinbad zu erneuen. Da Teile der Gebäude am Rheinbad abgerissen werden müssen, sei dies ohnehin geplant, erklärte Ulla Hornemann.

Ein Bürger sprach sich grundsätzlich gegen das Kombibad am Rhein aus und forderte, das Heubergbad aufgrund seiner zentralen Lage zu sanieren, was deutlich billiger wäre als ein Neubau. Die Entscheidung fürs Kombibad, entgegnete Ulla Hornemann, habe der Stadtrat schon getroffen.

Die Anregungen will die SPD nun in die weitere Diskussion einfließen lassen und in einen Antrag gießen, versprach Norbert Meesters – weitere Wünsche könnten noch an die SPD nachgeliefert werden.