Wesel. Die Marktlinie wird ein Jahr lang getestet. Die Erfahrungen mit der Sonderlinie sind für die Stadt auch mit Blick auf das Kombibad wichtig.
Erst am Donnerstagabend traf die Genehmigung der Bezirksregierung ein, am kommenden Samstag,18. Januar, sind die Busse der neuen Marktlinie schon unterwegs. Um 9.04 startet die erste Fahrt in Lackhausen von der Konrad-Duden-Straße zum Großen Markt und dann weiter bis Obrighoven. Damit will die Stadt es älteren oder nicht mobilen Menschen ermöglichen, samstags auf dem Markt einzukaufen.
Denn das ÖPNV-Netz in Wesel hat bekanntlich einige Lücken. Besonders die Menschen außerhalb der Innenstadt fühlten sich abgehängt, erklärt Michael Blaess, städtischer Verkehrsplaner. Der Nahverkehr ist eigentlich Sache des Kreises, die Marktlinie als „Sonderform des Linienverkehrs“ bildet eine Ausnahme. Die Marktlinie wird von der Stadt mit 22.300 Euro jährlich bezuschusst. Die Fahrgäste zahlen 2,80 Euro pro Fahrt.
Fahrgastzahlen auf der Marktlinie werden beobachtet
Ein Jahr lang wollen Stadt und Niag die Entwicklung der Fahrgastzahlen zunächst beobachten. Dass das neue Angebot eine Anlaufzeit braucht, ist Bürgermeisterin Ulrike Westkamp klar: „Es braucht seine Zeit, bis es sich herumgesprochen hat“. Daher rührt die Stadt kräftig die Werbetrommel: Auszubildende verteilen 5000 Flyer unter anderem in Geschäften, Einrichtungen und auf dem Markt, außerdem werden 100 Plakate aufgehängt.
Und so funktioniert die neue Linie 79: Um 9.04, 11.04 und 13.04 Uhr fahren die Busse an der Konrad-Duden-Straße los, über zwölf weitere Haltestellen geht’s bis zum Großen Markt. Von dort setzt der Bus um 9.21, 11.21 und 13.21 Uhr die Fahrt über den Fusternberg bis zur Endhaltestelle „Wittenberg Im Buttendicksfeld“ fort. Vom Startpunkt bis zum Großen Markt können Fahrgäste an den Haltepunkten zusteigen, ein Ausstieg sei aber nicht vorgesehen, erklärt Blass. Denn es handelte sich eben um eine Sonderlinie zum Markt. Zwischen Großer Markt und Im Buttendicksfeld sollen Fahrgäste dann aus-, aber nicht einsteigen können.
Erfahrungen der Marktlinie sind für die Stadt wichtig
In Gegenrichtung verkehren die Busse um 10.06 und 12.06 Uhr ab Im Buttendicksfeld bis zum Großen Markt und ab 10.34 und 12.34 Uhr weiter in Richtung Lackhausen. Auch hier ist zwischen dem Startpunkt und dem Markt kein Ausstieg vorgesehen, während zwischen Großer Markt und Konrad-Duden-Straße kein Einstieg erfolgen sollte. Der Fahrplan ist nicht ganz unkompliziert, wie auch Johannes Schürmann vom Seniorenbeirat anmerkt.
Die Erfahrung aus dem Versuch eines Sonderverkehrs ist für die Stadt sehr wertvoll, betont Bürgermeisterin Ulrike Westkamp. Denn nach der Fertigstellung des Kombibades am Rhein soll auch dieses Ziel über eine Sonderlinie angesteuert werden, um den Badbesuchern den Weg zu erleichtern.