Wesel.
„Marktlinie am Samstag“, so nennt sich das in die Debatte gebrachte Zusatzangebot der NIAG zum Nahverkehrsplan 2017, mit der die Stadtverwaltung auf Bürgerproteste reagieren möchte, die in den zurückliegenden Monaten gegen eine zunehmend schlechte Bus-Anbindung der Ortsteile an die Stadtmitte in Bürgersprechstunden (u.a. bei der SPD) protestiert haben.
Doch was die Verwaltung am kommenden Mittwoch, 11. September, mit einer Ratsvorlage in den zuständigen Fachausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit als gemeinsamen Vorschlag einer interfraktionellen Arbeitsgruppe einbringen will, wird von der SPD-Fraktion immer noch kritisch gesehen.
Verwaltungsvorschlag zu teuer und zu unflexibel
Die Menschen wenden sich vom ÖPNV ab, beklagte gestern SPD-Fraktionschef Ludger Hovest, weil sie bei Fahrplanwechseln eigentlich immer die Verlierer seien. Strecken und Linien würden ausgedünnt oder ganz eingestellt. Ältere Leute kämen mit den Bus einfach nicht mehr zum Markt und dann zurück nach Hause. Den jetzt in Rede stehende Verwaltungsvorschlag bezeichnete Hovest als zu teuer und zu unflexibel. „Warum muss eine Samstagfahrt dieser Marktlinie nach Vorschlag der NIAG stattliche 360 Euro kosten.“, fragt er. Private Anbieter wie Tekath (oder andere) könnten kleinere Busse mit flexibleren Lösungen und zu günstigeren Tarifen anbieten. Die Stadt möge dies prüfen. Denn diese Marktlinie am Samstag solle unbedingt probeweise für ein Jahr den Bürger angeboten werden.
„Macht es doch den Menschen leichter!“
Ebenso das Anruf-Sammeltaxi von und nach Bislich: Die derzeit gültige Lösung (der Nutzer muss vorher anrufen und danach aufs Taxi warten, ob es kommt oder nicht) ist nach Einschätzung der SPD-Fraktion zu schwerfällig und eher nutzerunfreundlich. Besser wäre es, wenn das Sammeltaxi einfach zu festen Zeiten in Bislich an einer Haltestelle auf Kundschaft warte und dann zuverlässig gegen Stadtmitte losfahre. Hovest: „Macht es doch den Menschen leichter!“ Die Politik müsse flexible Lösungen für die Marktlinie und das Sammeltaxi finden und diese zumindest ein Jahr probeweise ausprobieren.
Eine Angebotsausweitung des „Anrufsammeltaxis Bislich“, so die Verwaltung, sei aber nach Aussage der NIAG bis 2026 nicht möglich.