Hamminkeln. Die Grünen in den Räten – das war vor 30 Jahren ungewohnt. Ein Mann der ersten Stunde ist Johannes Flaswinkel aus Hamminkeln. Er erinnert sich.
„Mein halbes Leben habe ich im Ratssaal verbracht.“ Johannes Flaswinkel schmunzelt. Gerade noch 30 war er, als der Fraktionschef der Grünen das erste Mal mit Hans Reimann in den Hamminkelner Rat gewählt wurde, das ist jetzt gut 30 Jahre her. Eines vorweg: „Ja, ich habe weiter Lust“, der 61-Jährige wird auch in diesem Jahr wieder zur Kommunalwahl antreten.
Dabei tendierte damals, 1989, die Bereitschaft der anderen Fraktionen, mit den Grünen zusammenzuarbeiten gegen Null. „Bei der Wahl der Ausschüsse standen wir vor verschlossenen Türen“, erinnert sich Flaswinkel. Ausdauer und Taktik öffneten dem Grünen dann einen Platz im Hauptausschuss, er setzte sich in geheimer Abstimmung gegen einen SPD-Mann durch.
Viele Themen sind aktuell geblieben
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Die Themen haben sich kaum verändert. „Die Gesamtschule hat uns über viele Jahre begleitet“, sagt Flaswinkel, der Bau der Realschule, schließlich die Gesamtschule. „Wir können zum ersten Mal in Hamminkeln das Abitur anbieten.“
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Seit den 90er Jahren liegt ihm das Thema Betuwe am Herzen, in den aktuellen Haushaltsberatungen diskutieren die Grünen darüber, Mittel für eine Klage einzustellen. Das Wiegesystem beim Müll zählt der Grüne zu den Erfolgen, die Entsorgungsstruktur sei gerecht und für viele günstiger.
Thema Kies – in den 90ern aufgeploppt und heute aktueller denn je. „Es ist in der Bevölkerung angekommen, dass wir nicht so weiter abgraben können wie bisher.“ Kies wird ihn weiter begleiten, das Thema Fracking dagegen ist erfolgreich abgeschlossen. Kommunalpolitik ist für ihn die Urzelle der Demokratie, „wir sind jeden Tag ansprechbar“.
Menschliches bewegt den Kommunalpolitiker
Es ist nicht nur die Politik, die Flaswinkel bewegt, wenn er zurückblickt. Auch das Menschliche – der Tod des ehemaligen Bürgermeisters Heinrich Meyers hat ihn sehr berührt. Und der von Rainer Hecheltjen, der vor zehn Jahren während einer Sitzung starb. „Das nimmt mich sehr mit“, sagt Johannes Flaswinkel noch heute.