Wesel. Mit 110 Kindern ist die zweite Gesamtschule in Wesel im Sommer gestartet. Schulleiterin Petra Haße-Schneider erklärt, wie es weitergehen soll.

Vor dreieinhalb Monaten ist die Ida-Noddack-Gesamtschule an den Start gegangen – und das erste Fazit von Schulleiterin Petra Haße-Schneider, die mit dem Vorbereitungsteam viel Arbeit in die Neugründung gesteckt hat, fällt positiv aus: „Es ist sehr gut angelaufen“. Neue Angebote ergänzen nun schrittweise das Schulleben, das Ida-Noddack-Logo ist fertig und das Interesse der Familien bei den Info-Veranstaltungen war so groß, dass die Rektorin zuversichtlich ist für das kommende Anmeldeverfahren.

110 Kinder in vier Klassen umfasst der erste Fünferjahrgang, der im so genannten Paulinum sein eigenes Gebäude bezogen hat. Im nächsten Schuljahr werden die Kinder in den Realschul-Trakt umziehen, dort wird bis dahin ein Teil des Gebäudes vorbereitet. Die Planungen für die Renovierung sollen noch 2019 abgeschlossen sein, damit die Arbeiten im neuen Jahr zügig beginnen können. Nach und nach wird das Realschulgebäude dann für die wachsende Gesamtschule komplett saniert. Die neuen Fünfer werden zunächst wieder ins Paulinum ziehen, dort haben sie ihren geschützten Bereich.

Konrektoren-Stelle der Ida-Noddack-Gesamtschule wird bald besetzt

Anmeldeverfahren im Februar

Mit Spannung erwartet die Ida-Noddack-Gesamtschule das Anmeldeverfahren vom 17. bis 19. Februar. Im vergangenen Jahr hatten beide Weseler Gesamtschulen so viele Fünftklässler, dass alle Erstwünsche erfüllt werden konnten und keine Schüler untereinander ausgetauscht wurden. Petra Haße-Schneider hofft, dass es diesmal ebenso glatt läuft.

Zuvor steht noch ein wichtiger Termin an: Für den 24. Januar ist die offizielle Einweihung der Gesamtschule geplant.

Sechs feste Lehrkräfte umfasst dass 22-köpfige Kollegium inzwischen, die anderen Pädagogen sind stundenweise an der Gesamtschule tätig. Zwei neue Lehrer kommen zum zweiten Halbjahr, ein Sonderpädagoge hat jüngst seine Arbeit aufgenommen. Schulleiterin Petra Haße-Schneider hat noch keinen Stellvertreter, hofft aber, dass der Posten zum zweiten Halbjahr besetzt sein wird. Einen Bewerber gibt es bereits.

Sie selbst hat vor dem Wechsel nach Wesel an einer Realschule in Essen gearbeitet, ist aber von der Gesamtschule überzeugt – und froh, dass sich die Politik für die Schulform entschieden hat. „Sie bietet eine Perspektive für alle Kinder“, sagt sie. Die Hamminkelnerin ist seit 20 Jahren im Schuldienst und hat schon einmal den Aufbau einer neuen Schule begleitet, so dass ihr die Aufgabe nicht ganz neu ist.

Schulleiterin Petra Haße-Schneider mit den Klassensprechern des ersten Jahrgangs (oben v.l.) Deniz, Hamza, Natasza, Samuel sowie Havin, Joanna, Tim und Florian vor dem geschmückten Weihnachtsbaum in der Aula.
Schulleiterin Petra Haße-Schneider mit den Klassensprechern des ersten Jahrgangs (oben v.l.) Deniz, Hamza, Natasza, Samuel sowie Havin, Joanna, Tim und Florian vor dem geschmückten Weihnachtsbaum in der Aula. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Die Planungen schreiten stetig voran: Als weitere Fremdsprachen können die Schüler künftig Spanisch und Italienisch wählen. Petra Haße-Schneider strebt an, auch noch Niederländisch, Französisch und Latein in den Stundenplan aufzunehmen.

Mitarbeit der Gesamtschul-Eltern erwünscht

Im zweiten Halbjahr werden die ersten Arbeitsgemeinschaften an den Start gehen, „wir sind gerade in der Sammlungsphase“. Außerdem kommen Förderangebote hinzu: Zunächst für das Fach Deutsch auf Basis einer Sprachstandserhebung. Dabei soll auch an die stärkeren Kinder gedacht werden, etwa mit einem Zeitungs- oder Reporterprojekt.

Auch für die Eltern gibt’s weiteren Angebote: Ein Elternkreis trifft sich, um am Schulprogramm mitzuwirken, in Planung ist ein regelmäßiges Elterncafé. Väter und Mütter, die mitarbeiten wollen, können sich auch beim Gesellschaftsspiel-Angebot in der Mittagspause einbringen oder beim „gesunden Frühstück“ – beide Projekte sind gerade in Vorbereitung.

Schulgemeinde ist stolz auf das neue Logo

Das Logo der Ida-Noddack-gesamtschule in Wesel.
Das Logo der Ida-Noddack-gesamtschule in Wesel.

Das Zusammenleben mit der Realschule, die noch zwei Jahrgänge umfasst, läuft gut, versichert Petra Haße-Schneider. Mit den Realschülern der neunten und zehnten Klassen setzt die Gesamtschule ab Februar das Lese-Buddy-Projekt um: Die Älteren übernehmen Patenschaften für die Jüngeren und lesen mit ihnen – davon profitieren beide Seiten.

Stolz ist die Ida-Noddack-Schule auf das neue Logo. Bei der Auswahl der drei Entwürfe, die mit professioneller Unterstützung erstellt wurden, stimmten Schulpflegschaft, Schüler und Lehrer mit ab. Die Wahl fiel auf ein geschwungenes Logo aus den Anfangsbuchstaben der Ida-Noddack-Gesamtschule. Schon bald soll auch die eigene Homepage online gehen.