Hamminkeln. Diplom-Ingenieur stellt Generalentwässerungsplan für Mehrhoog vor und sieht nur eine wirklich kritische Stelle am Kiefernweg.

Nachricht Nummer eins im Hamminkelner Bauausschuss: Die Kanalisation in Mehrhoog ist ausreichend. Nachricht Nummer zwei: Auch, wenn noch weitere Neubaugebiete in Mehrhoog entstehen, können diese an das bestehende Kanalnetz angeschlossen werden. Nachricht Nummer drei: Ein zweiter Kanalstrang in Richtung Kläranlage wie in Dingden oder Hamminkeln ist in Mehrhoog nicht nötig.

Diplom-Ingenieur Manuel Simon vom Büro Beck trug seine Analyse des Kanalnetzes in Mehrhoog am Mittwochabend im Fachausschuss vor und erntete dafür nicht nur Lob. Johannes Flaswinkel von den Grünen sprach von einem „sehr dünnen“ Vortrag. Denn eigentlich wurde bei der Analyse lediglich ausgesagt, dass es in Mehrhoog einen Überstauschacht am Kiefernweg gibt, der problematisch ist, weil der Kanal hier in einer Senke liegt.

Es gibt noch keine konkreten Pläne

Doch wie man dem Problem begegnen will, konnte Manuel Simon nicht erläutern, weil es noch keine konkrete Sanierungsplanung gibt und die Situation dort noch genauer untersucht werden müsse. Wenig konkret wurde er auch für 22 weitere Überstauschächte in Mehrhoog, die zu kontrollieren seien, wie der Experte ausführte. Auf Nachfrage erklärte er auch die Pumpenleistung am Mehrhooger Betriebspunkt mit drei Pumpen à 1000 Liter für ausreichend, wenn sie denn auch laufen. Was sie beim Starkregen 2016 in Mehrhoog nicht immer getan haben.

Was sich bei der Analyse herausgestellt hatte, war die Tatsache, dass ein einzelner Regenschreiber, wie er vom LANUV an der Industriestraße in Hamminkeln betrieben wird, nicht ausreicht, um belastbare Daten in anderen Ortsteilen zu sammeln. Dafür sind viele Gewitter zu kleinteilig. Deshalb regte Bürgermeister Bernd Romanski während der Sitzung an, in allen Ortsteilen Regenschreiber zu installieren und mehr Messstellen in den Kanälen zu installieren, um genauere Daten zu bekommen, bevor man Kanalbaumaßnahmen beschließt. Dass Wasserfluten wie aus 2016, die als Jahrhundertregen und alle 50 Jahre auftretender Starkregen klassifiziert worden waren, sich tatsächlich an diesen willkürlichen Zeitplan halten, ist in Zeiten des Klimawandels eher unwahrscheinlich.