Wesel. Zum 15-Jährigen sangen sie für den guten Zweck. Der Erlös kommt dem Projekt „FitKids“ für Kinder in drogenbelasteten Familien zugute.
Vor anderthalb Jahrzehnten gründeten sich hierzulande - wohl auch inspiriert vom Blockbuster „Sister Act“ - zahlreiche Gospelchöre, teils einvernehmlich neben, teils aber auch in Konkurrenz zu den klassischen Kirchenchören.
Markenzeichen von Gospelchören sind das Auswendig-Singen und zumeist grün-blaue Halstücher. So auch in Wesel an der evangelischen Kirchengemeinde. 15 Jahre existiert der Chor „Gospel Train“: Ein Grund zum Feiern, fanden die Mitglieder und Chorleiter Jürgen Bauer. Und so fand am Samstagabend ein Benefizkonzert im Saal des Lutherhauses an der Korbmacherstraße statt.
Spiritueller Aspekt
Als Verstärkung hatte sich der „Gospel Train“ Daniel Drückes am Klavier organisiert, der stilsicher die Arrangements begleitete. Werner Tschoepe hatte die Tonregie übernommen.
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Los ging es mit dem Einmarsch der Akteure zu „Ride on, King Jesus“. Ingrid Sommer begrüßte die etwa 60 Zuhörer mit einem Lob auf den Gospel. „Gospel ist mehr als Musik“, betonte sie den spirituellen Aspekt des Gospelgesangs.
Meist unbekanntere Titel
Es folgte ein bunter Mix aus meist unbekannteren Titeln, die den Gästen das Mitmachen doch etwas erschwerten, obwohl die Texte eingeblendet wurden. Die meisten Songs stammten von mittlerweile recht bekannten Komponistinnen und Komponisten aus dem deutschsprachigen Raum wie Miriam Schäfer oder Micha Keding, die zum Thema auch Workshops geben.
Teilweise schon recht weit entfernt vom „klassischen“ Gospel kamen Songs wie das kontrapunktische „High Praise“ oder das schon fast zum Schunkeln einladende „I find Rest“ abwechslungsreich daher.
Kein Benefizkonzert ohne einen guten Zweck: Erfreulich, dass den Gästen des Abends von Ernst Heiermann von „FitKids“ erklärt wurde, wofür ihre Spenden bestimmt sind: Etwa 120 Kinder in Wesel leben in drogenbelasteten Familien. In einer Kindergruppe sind zehn Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis zehn Jahren, die dort die Möglichkeit haben, das „Familiengeheimnis Sucht“ aufzubereiten und auch ganz ohne die Drogenproblematik ihrer Eltern einfach Kinder zu sein.
Ein gelungenes Benefizkonzert hatten die 27 Sängerinnen und Sänger vorbereitet. Und eine After-Show-Party gab es natürlich auch noch...