Wesel. Gemeinsam geht die Gruppe nach einem Gesangsworkshop am Samstag zum Großen Markt und trägt ab 17 Uhr das Motto-Lied und weitere Gospelsongs vor.

Mit einem bundesweiten Aktionstag machen Chöre auf Hunger und Armut aufmerksam. Beim Gospelday am kommenden Samstag, 21. September, werden mehrere tausend Sänger gemeinsam an über 60 Orten von der Nordsee bis zum Bayerischen Wald dasselbe Motto-Lied singen.

Auch Wesel wird auf dem Großen Markt vertreten sein: Der Gospel-Train und befreundete Sänger aus weiteren Chören der Region machen zum sechsten Mal bei diesem bundesweiten Chorereignis mit, das seit 2010 stattfindet.

Gospel für eine gerechtere Welt

Mit dem Lied „Soon be done“ wollen die Chöre auf Hunger und Armut aufmerksam machen. Die Aktion „Gospel für eine gerechtere Welt“ hat zusammen mit der Entwicklungsorganisation „Brot für die Welt“ zu diesem Aktionstag aufgerufen.

„Es ist ein tolles Gefühl, mit so vielen anderen im Gesang verbunden zu sein“, freut sich der Weseler Chorleiter Jürgen Bauer.

Der Gospel-Train lädt zunächst von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr zu einem Gesangsworkshop in das Lutherhaus, Korbmacherstraße 12-14 ein.

Foto vom Gospelday-Auftritt auf dem Großen Markt
Foto vom Gospelday-Auftritt auf dem Großen Markt © NRZ | Gospeltrain

Gemeinsam geht die Gruppe zum Großen Markt und trägt ab 17 Uhr das Motto-Lied und weitere rhythmische Gospelsongs vor. Mitsingen und Mitklatschen ist ausdrücklich erwünscht. Beschwingt gehen die Zuhörer anschließend zu den sich anschließenden Veranstaltungen der Weseler Kulturnacht.

„Bei der Gospelmusik singen wir von Hoffnung, Schwierigkeiten zu überwinden. Kein sauberes Trinkwasser zu haben ist eng verknüpft mit Hunger und Armut. Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden“ fasst Chorleiter Jürgen Bauer das Anliegen des Gospelday zusammen.

Im Norden von Kenia etwa wird das Wasser aufgrund des Klimawandels immer knapper. Die nächsten Wasserlöcher sind meist mehrere Kilometer weit entfernt und es können täglich nur bis zu 30 Liter beschafft werden.

Hilfe für Kenia

Da in Kenia traditionell die Frauen und Mädchen für das Wasserholen zuständig sind, bleibt nach mehreren Stunden Weg meist keine Zeit mehr um in die Schule oder einer Beschäftigung nach zu gehen. Durch den Bau von Wassertanks, die Regenwasser auffangen, kann dieser Weg auf nur wenige Meter verkürzt und die Zeit zum Wasserholen extrem reduziert werden.

Gute Laune bei den Sängern des Chores Gospel-Train
Gute Laune bei den Sängern des Chores Gospel-Train © NRZ

Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist somit ein grundlegender Schlüssel für Bildung und eine bessere Zukunft der Frauen und deren Familien. Dafür sammeln wir Spenden, die diesem guten Zweck zu Gute kommen werden.Weitere Informationen zum Gospelday finden Sie unter www.gospelday.de.

Der Gospelday ist Teil der Aktion Gospel für eine gerechtere Welt, einer Initiative von Brot für die Welt und der Stiftung Creative Kirche in Witten. Bei Infoveranstaltungen, Benefizkonzerten, Gospelday und Gospelkirchentagen wurden seit 2010 mehrere 100.000 Euro für die Arbeit von „Brot für die Welt“ ersungen. Mehr als 500 Gospelchöre haben sich bisher an der Aktion beteiligt.

Die Aktion knüpft an den Ursprung der Gospelmusik an: Sie entstand im 19. Jahrhundert aus den Gesängen der schwarzen Sklaven in Nordamerika. Ungerechtigkeit und Verfolgung waren von Anfang an zentrale Themen. Gospel ist christliche Musik. Das Wort selbst bedeutet „Gute Nachricht“.

In Deutschland singen laut einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rund 100.000 Menschen in etwa 3.500 Gospelchören.