Wesel. Dass immer mehr Insekten verschwinden, sorgt viele Menschen. Mit Blühstreifen an Feldern und Straßen möchte man ihnen Nahrung verschaffen.
Wesel wird pestizidfreie Kommune. Das hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Auslöser für diesen Schritt war ein Schreiben der Bund-Kreisgruppe Wesel unter der Überschrift „Biodiversität stärken - landwirtschaftliche Flächen im Eigentum der Gemeinden umweltgerecht bewirtschaften“. Darin wird auch darum geworben, dass Wesel der Initiative „Pestizidfreie Kommunen“ des Bund (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) beitritt.
Biozide gegen den Eichenprozessionsspinner
Dabei macht die Stadt darauf aufmerksam, dass sie nur Einfluss auf kommunale Flächen hat. Der städtische Betrieb ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen) verzichte schon lange weitgehend auf Pestizide und Pflanzenschutzmittel. Ausnahmen: Bei der Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners kommt ein Biozid zum Einsatz, auf Gehölzflächen zudem in geringem Umfang zugelassene Herbizide.https://www.waz.de/staedte/wesel-hamminkeln-schermbeck/bauern-in-wesel-und-huenxe-sorgen-fuer-insektenweiden-id217088345.html
Bienen- und insektenfreundliche Blühstreifen gibt es in Wesel einige. Zurzeit wird einer am Auesee vorbereitet, der sich vom Parkplatz am Tauchereinstieg bis Flüren ziehen soll. Zudem gibt es weitere Überlegungen. Etwa, ob es entlang der Fahrradrouten demnächst kräftig blühen wird. Hier setzt die Stadt auf die Unterstützung der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.
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Um mit gutem Beispiel voranzugehen, wurde der Arbeitskreis Insektenschutz gegründet. Er unterstützt den ASG und die Stadtverwaltung dabei, städtische Grünflächen umzugestalten, um Nahrung und Lebensräume für Insekten zu schaffen. Dabei ist die Gruppe auch Ansprechpartner für Schulen, Hauseigentümer, Wohnungsbaugesellschaften und andere mehr.
Ludger Hovest (SPD) forderte, dass Pächter städtischer Flächen Blühstreifen anlegen sollen, wobei die Stadt zu bedenken gibt, dass eine Anpassung der Pachtverträge zeitintensiv und deshalb nur nach und nach möglich ist. In diesem Zusammenhang verwies Volker Dingebauer (CDU) darauf, dass solche zusätzlichen Auflagen seine Landwirtskollegen immer mehr belasteten: „Verpachten Sie doch gleich an den Bund und lassen Sie ihn wirtschaftlich wirtschaften.“