Wesel. Das Weseler Unternehmen hat neun Millionen Euro in einen hochmodernen Bürokomplex investiert. Auch Mitarbeiter beteiligten sich an der Planung.

Für 100 der rund 1000 Altana-Mitarbeiter in Wesel wird die Arbeitswelt ab Montag eine andere sein: Das neue, gut 3.000 Quadratmeter große Bürogebäude am Unternehmens-Hauptsitz ist nach ganz neuen Konzepten gestaltet – es sieht mit den offenen Büroflächen und den Konferenzräumen, Besprechungskabinen und Rückzugsbereichen nicht nur modern und dennoch einladend aus, sondern soll auch die Kommunikation und flexible Teamarbeit fördern. Für das Spezialchemieunternehmen ist das Gebäude, in das neun Millionen Euro investiert wurden, ein Pilotprojekt.

Große Glasflächen sorgen für Licht. Holzwände und -böden und graue, blaue oder grüne Farben für Böden und Mobiliar – die Optik hat auch den ersten Mitarbeitern gefallen, berichten Tim Ridder und Jörg Heselmann, die für die Organisation der neuen Arbeitswelt zuständig sind.

Change Manager Jörg Heselmann und Neubau-Projektleiter Tim Ridder (v.l.) zeigen das Bürogebäude für bis zu 140 Mitarbeiter.
Change Manager Jörg Heselmann und Neubau-Projektleiter Tim Ridder (v.l.) zeigen das Bürogebäude für bis zu 140 Mitarbeiter. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Kein Wunder, denn die Beschäftigten wurden in den Planungsprozess einbezogen, konnten ihre Wünsche und Anregungen zu ihrem neuen Arbeitsplatz einbringen, sich in Workshops an der Planung beteiligen.

Ruheraum und Spielzimmer

Daraus ist zum Beispiel ein Kreativraum entstanden, in dem die Mitarbeiter die Möbel aus Bausteinen nach Bedarf zusammenstellen können. Es gibt offene Kommunikationsflächen, die durch Vorhänge abgetrennt werden können, geschlossene Konferenzräume, blaue Besprechungskabinen, grüne Rückzugsbereiche oder so genannte Telefonzellen, in die Mitarbeiter bei längeren Gesprächen ungestört sein können.

Die Rechner sind kabellos über W-Lan vernetzt, die Arbeitsplätze auf den Büroflächen durch schallschützende Wände oder Regale voneinander getrennt, so dass ungestörtes Arbeiten weiter möglich sein wird, wie Tim Ridder versichert. Allein ein Mitarbeiter mit einer Hörbehinderung hat sein eigenes Büro – ansonsten arbeiten vom Chef bis zum Azubi alle auf den offenen Flächen.

Auch interessant

Der Großteil der Wände ist mit Lack beschichtet, so können sie zugleich als Schreibfläche genutzt werden. Sogar einen Ruheraum, einen Spielraum mit Kicker und eine „Bibliothek“, in der nur still gearbeitet werden darf, bietet das Gebäude. Selbst im Gartenbereich werden Arbeitsflächen hergerichtet, zum Teil sogar überdacht. Noch ein Vorteil für die Mitarbeiter: Im neuen Gebäude ist die nahe gelegene Betuwe-Linie nicht mehr zu hören.

Altana will attraktiv bleiben für Arbeitnehmer

Der Bürokomplex verändert den Arbeitsalltag der maximal 140 Altana- und Byk-Mitarbeiter aus den Bereichen IT und Digitalisierung völlig. Damit das gelingt, will das Unternehmen die Beschäftigten begleiten, zum Beispiel mit Workshops zur Kultur des Miteinanders.

Sonne flutet einen Besprechungsraum im neuen Altana-Gebäude.
Sonne flutet einen Besprechungsraum im neuen Altana-Gebäude. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

So will die Altana-Gruppe nicht nur die die Zusammenarbeit der Fachabteilungen stärken, um IT- und Digitalprojekte unter einem Dach gebündelt voranzubringen, sondern sich auch als Arbeitgeber insbesondere für hochqualifizierte Fachkräfte attraktiv machen, wie Vorstand Stefan Gerten erklärt.

Neubau dient als Vorbild für weitere Büros

Vor dem Bau haben sich die Weseler Konzepte bei anderen Unternehmen angeschaut, berichtet Jörg Heselmann. Besucht haben sie zum Beispiel die Büros von Vodafone in Düsseldorf. Die Beispiele wurden aber nicht einfach kopiert, sondern an das eigene Unternehmen angepasst.

Auf die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt sind nun alle gespannt – denn angedacht ist, weitere Büroflächen nach dem neuen Konzept zu gestalten.