Wesel/Düsseldorf. . Unternehmensgruppe steigert den Umsatz um drei Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Investitionen und Forschung sollen den Konzern auf Kurs halten.

Es war ein Jahr mit Licht und Schatten, berichtete der Altana-Vorstandsvorsitzende Martin Babilas am Freitag bei der Bilanz des Geschäftsjahres 2018 in Düsseldorf – dennoch kann der international agierende Konzern mit Hauptsitz in Wesel und insgesamt 6400 Mitarbeitern in vier Geschäftsbereichen eine gute Bilanz ziehen: „Wir haben unser Umsatz- und Wachstumsziel erreicht“. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 2,3 Milliarden Euro (bereinigt vier Prozent). Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) lag zwar mit 431 Millionen Euro um acht Prozent unter dem hohen Vorjahresergebnis, erfüllt aber die Erwartungen.

Während das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte deutliche Wachstumsraten erzielen konnte, drückten in der zweiten Hälfte die sinkende Nachfrage und steigende Rohstoffpreise das Ergebnis, schildert der Vorstandsvorsitzende.

Byk ist der umsatzstärkste Geschäftsbereich

Der umsatzstärkste Geschäftsbereich bleibt der Lackzusatzstoff-Hersteller Byk mit gut einer Milliarde Umsatz und vier Prozent Wachstum. 2200 Mitarbeiter sind inzwischen für Byk tätig, davon gut 1000 in Wesel. Zusammen mit der Unternehmenszentrale zählen Byk und Altana in der Kreisstadt heute gut 1150 Beschäftigte. Für die gewachsene Belegschaft wird derzeit ein hochmodernes Bürogebäude am Hauptsitz gebaut.

Mit 507 Millionen Euro ist der Geschäftsbereich Elantas am Umsatz beteiligt, Eckart mit 383 Millionen Euro und Actega mit 253 Millionen Euro. Die größten Umsätze erzielt der Konzern in Europa (38 Prozent), gefolgt von Asien (33 Prozent) und Amerika (27 Prozent), wobei der Markt in Asien mit sechs Prozent die größte Steigerung vorweisen kann.

Um den Kurs fortsetzen zu können, investiert das Unternehmen in den Ausbau von Standorten, so zum Beispiel in Gonzales, Texas, 50 Millionen Dollar, in Shanghai 50 Millionen Euro (beide Byk) und in eine Produktionsstätte für Dichtungsmassen in Bremen 20 Millionen Euro (Actega). Die Investitionen haben mit acht Prozent eine Rekordquote erreicht.

Hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung

Stolz ist das Unternehmen auch auf seine hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, die noch einmal gestiegen sind. Sieben Prozent des Umsatzes fließen nun in den Bereich. Jeder sechste Mitarbeiter, berichtet Martin Babilas, ist mittlerweile hier tätig. Auch bei Nachhaltigkeit setze der Konzern Schwerpunkte – sowohl, was den „Fußabdruck“ der einzelnen Standorte betrifft, als auch beispielsweise durch CO2-Reduzierung bei der Produktion oder die Vermeidung von Lösemittel-Emissionen.

Beim Ausblick auf das laufende Jahr bleibt der Vorstandsvorsitzende vorsichtig: Das operative Wachstum schätzt er auf ein bis maximal fünf Prozent. Grund seien Marktunsicherheiten zum Beispiel durch Handelskonflikte, denen das Unternehmen jedoch „aus einer Position der Stärke“ begegnen könne. „Wir sehen dem Jahr mit großer Zuversicht entgegen“. Auf den – möglicherweise ungeregelten – Brexit hat sich Altana so weit es geht vorbereitet. Mögliche Einbußen bei Exporten oder Rohstoffeinkäufen würden das Unternehmen kaum belasten, schwerer abwägbar seien die psychologischen Auswirkungen auf den Markt, schildert Babilas.

Altana verfügt über 47 Produktionsstätten

Der Altana-Konzern mit Hauptsitz in Wesel zählt weltweit 47 Produktionsstätten und 60 Service- und Forschungsstandorte und bietet Produkte für Lackhersteller, Lack- und Kunststoffverarbeiter, die Druck- und Verpackungsindustrie, die Kosmetikbranche und die Elektroindustrie.