Wesel. Zum 26. Mal hat sich Wesel ausgehfein gemacht, um bis Sonntag den Geist der historischen Hanse durch die Gassen wehen zu lassen.

Aufgepasst: Das Mittelalter ist in Sicht. Zum 26. Mal hat sich Vesalia hospitalis (das gastfreundliche Wesel) für Einwohner und Gäste ausgehfein gemacht, um seit Freitagmittag bis zum Sonntagabend den Geist der historischen Hanse durch die Straßen und Gassen wehen zu lassen.

Zwischen dem Großen Markt und dem Berliner Tor wartet an diesem Wochenende auf die zahllosen Besucher - Rittersleut’, Burgfräulein oder Knapp’ - wieder eine prall-bunte wie zum Teil fantasievolle Ansammlung aus Verkaufsständen, Buden und Fahrgeschäften. Die Innenstadt verwandelt sich an diesen drei Tagen in eine Hansemeile mit historischem Bauern- und Mittelaltermarkt, einem mittelalterlichen Programm am Berliner Tor. Wesel-Marketing, Hanse-Gilde Wesel haben mit Hilfe der Werbegemeinschaft der Kaufleute und mit Unterstützung der Sparkasse wieder ein feines Stadtfest vorbereitet, mit Mitmachangeboten für die ganze Familie.

Eine knallgelbe, große Postkutsche aus der Hansestadt Quakenbrück

Da stehen die drei beachtlich großen, rheinisch-westfälischen Kaltblutrösser auf der Budenmeile und warten auf den energischen Zuruf des Kutschers. Die Hansestadt Quakenbrück hat eine knallgelbe, große Postkutsche nach Wesel entsandt, mit drei Kaltblütern an der Deichsel, auf dass die Marktbesucher hoch auf dem gelben Wagen einmal für 15 Minuten durch Vesalia hospitalis kutschiert werden können.

Wer lieber das Mittelalter mit kleineren Tieren erleben mag, der geht besser zum Stand der Mäuse-Lotterie: Zehn kleine Holz-Häuschen in einem kleinen Rund aufgestellt, ein Halbedelstein auf ein Haus daraufgelegt und eine wieselflinke kleine Maus (nein, eigentlich ist es ja ein Hamster) zeigt dem Besucher gegen Bezahlung von drei Talern (Euro), wie man schon im Mittelalter Lotterie gespielt und Geld verloren hat. Unbedingt mitspielen.

„Jagd im Mittelalter“ ist das Thema

Der historische Markt rund um das Berliner Tor wurde erweitert: Zwischen Buden, in denen für wenig Taler beachtliche (jedoch stumpfe) Hieb- und Stichwaffen angeboten werden, feine Lederbeutel, Armbrüste, edler Kopfschmuck für das modebewusste Burgfräulein haben sich diesmal ein „Töpferbaron“ mit Keramik, ein Münzsäger (er sägt Motive aus Münzstücken heraus) sowie eine Liquörmanufaktur gemischt. Im Innenraum des Torbogens des Berliner Tors prunkt diesmal ein hochherrschaftliches Jagdzimmer. „Jagd im Mittelalter“ ist das Thema, zu sehen sind neben Waffen auch ein ausgestopfter lebensgroßer Hirsch samt Hirschkuh, sowie Schwarzwild und Wiesel.