Wesel. Saturn ist weg, Edeka soll her - so war der letzte Stand der Dinge. Getan hat sich seit Monaten nichts. Offenbar steht aber bald der Umbau an.
Leer und verlassen sieht es aus, das Esplanade-Center am Eingangstor in die Stadt. Vor rund siebeneinhalb Monaten hat Saturn hier seinen letzten Fernseher verkauft, seither herrscht Stille im Erdgeschoss des großen Gebäudes, das sowohl an der Kreuzstraße als auch an der Esplanade liegt. Noch in diesem Jahr, so hatte es ursprünglich geheißen, sollte mit einem Edeka-Frischemarkt neues Leben in den einstigen Saturn-Markt einziehen. Doch es tut sich nichts.
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Einen genauen Termin weiß auch der städtische Wirtschaftsförderer Johannes Opgen-Rhein nicht. Er sagt aber: „Es ist alles im grünen Bereich.“ Letztlich hänge es davon ab, wann das Bauunternehmen anrücken kann.
Ein Betreiber aus Xanten ist offenbar im Gespräch
Eine Anfrage der NRZ bei der Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mit Sitz in Moers wurde unter anderem wie folgt beantwortet: „Wir freuen uns nach wie vor, mit unserem Betreiber nach Wesel zu kommen. Nur das Zeitfenster hat sich verschoben.“ Dabei gehe man nach Rücksprache mit dem Eigentümer, der FORE (Family Office Real Estate) mit Sitz in London, davon aus, dass es 2020 so weit ist. Weitere Details könnten zum jetzigen Zeitpunkt nicht genannt werden. Nach NRZ-Informationen soll ein Edekamarkt-Betreiber aus Xanten nach dem Umbau ins leerstehende Erdgeschoss einziehen. Zuletzt war wohl von Mitte 2020 die Rede.
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Nach Angaben von Edeka dauert es etwa vier Wochen, bis der Markt möbliert ist und die Waren eingeräumt sind. Man werde nach der Übergabe unverzüglich damit beginnen. 25.000 Artikel soll das Warenangebot auf einer Verkaufsfläche von etwa 1800 Quadratmetern einmal beinhalten, wobei von einem gut sortierten Frischeangebot mit Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst sowie Milch- und Molkereiprodukten die Rede ist. Letztlich entscheiden die selbstständigen Kaufleute aber, welche Lieferanten sie auswählen, wie viele Mitarbeiter sie beschäftigen und welche besonderen Serviceangebote es gibt. Jeder Standort habe sein eigenes Konzept, kein Edeka-Markt gleiche dem anderen. Aufgrund der Innenstadtlage werde ein Citykonzept mit hohem Convenience-Anteil (Essen, wenn es schnell gehen soll) und einem Sortiment für den flotten Einkauf umgesetzt. Dazu komme ein Backshop mit Café und vielen Sitzplätzen.
Seitens der Aldi Süd Dienstleistungs-GmbH & Co oHG in Mülheim gibt es eine ähnliche Antwort. „Der Beginn der Umbauarbeiten, die durch den Eigentümer und Vermieter erfolgen, steht noch nicht fest“, heißt es in einer Stellungnahme, um die die NRZ gebeten hatte. Die Aldi-Filiale an der Esplanade soll bekanntlich modernisiert und erweitert werden. Nach dem Umbau soll es sich um 1375 Quadratmeter Nutzfläche handeln, rund 900 Quadratmeter sind Verkaufsfläche.
An der Genehmigung für den Umbau kann es übrigens nicht liegen. Stadtplaner Martin Prior teilte mit, dass die Baugenehmigung für das Erdgeschoss bereits im März erteilt worden ist. Die schriftliche NRZ-Anfrage an den Eigentümer blieb bislang unbeantwortet.
Zwei weitere Leerstände
An der Kreuzstraße steht zudem nach wie vor das Ladenlokal leer, in dem Zeeman, ein niederländischer Textil-Discounter, viele Jahre seine Waren verkaufte. Auch hier tut sich bislang nichts.
Zudem bleibt das kleine Ecklokal, in dem zuletzt die Bäckerei Karl aus Hünxe ihre Waren angeboten hat, unbewirtschaftet. Das Fitnessstudio wirbt momentan an der Glasfassade für seine Angebote.