Schermbeck. Für den Rat am 9. Oktober hat die Verwaltung die Karten auf den Tisch gelegt, sie favorisiert klar einen Standort. Nun ist die Politik am Zug.
Am Mittwoch, 9. Oktober, könnten entscheidende Weichen für die Zukunft der Schermbecker Grundschullandschaft gestellt werden. Dann beschäftigt sich der Rat ab 16 Uhr öffentlich im Rathaus damit, welche Schlüsse die Gemeinde aus der viel diskutierten „Machbarkeitsstudie Grundschulstandorte“ zieht.
Zunächst geht es einmal um die Standortentscheidung – aber vielleicht auch schon um viel mehr. Denn Bürgermeister Mike Rexforth sagt: „Die Fakten liegen auf dem Tisch. An der Verwaltung liegt es jetzt jedenfalls nicht, falls es zu Verzögerungen kommt.“
In den vergangenen Wochen hatten sich mehrere Partein zu der Studie bereits geäußert, für den Bürgermeister scheint sich eine deutliche Mehrheit für einen Standort abzuzeichnen.
Klare Tendenz: Nur noch ein Standort
Doch wo soll die künftige Groß-Grundschule stehen? Die Fläche an der Freudenbergstraße scheidet offenbar auf Grund der Randlage aus, der Standort Maximilien-Kolbe-Schule kommt wohl auch nicht in Frage. Bleibt noch die Freifläche an der Weseler Straße (aktuell ist dort ein abgeerntetes Maisfeld neben der Gemeinschaftsgrundschule) oder aber ein Um- beziehungsweise Anbau der jetzigen GGS.
Neu ins Spiel bringt der Verwaltung jetzt die ganz neue Variante, die Gebäude der „Maxi-Schule“ an der Schienebergstege weiter zu nutzen. Unter anderem die Zweifachsporthalle (neben einer weiteren neu zu errichtenden), aber auch die Räume der aktuellen Grundschule einerseits für den Offenen Ganztag aber auch für den neu zu errichtenden Kindergarten zu verwenden. So könnte die Substanz der Gebäude erhalten bleiben und man spare sich die Kosten für einen Kindergartenneubau.
Ein kompletter Neubau samt Dreifachsporthalle würde rund 23 Millionen Euro kosten, eine abgespeckte Variante mit Teilnutzung der GGS knapp 15 Millionen Euro – die neue Variante der Verwaltung dürfte nochmal um einiges günstiger sein, weil sich die Gemeinde unter anderem die Kosten für den Kita-Neubau spart.
Kommt eine Maximilian-Kolbe-Kita?
Konkret: Die Verwaltung regt an, eine sich möglicherweise ergebene Alternativvariante in Erwägung zu ziehen. Aus ihrer Sicht sind sowohl die Gebäudesubstanz der Zweifachsporthalle an der Maximilian-Kolbe-Schule, der OGS-Anbau, als auch der zur Schienebergstege hin gerichtete Trakt der Maxi-Schule in der Substanz erhaltenswürdig.
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Notwendigkeit der Erweiterung der Kindertagesstättenplätze könnte hier ein Verzicht auf den angedachten Neubau am Borgskamp überlegt werden. Natürlich wären Umbau- und Sanierungskosten zu berücksichtigen, diese dürften aber deutlich unter den Neubau-Kosten liegen.
Das dann hergerichtete Gebäude könnte an den zukünftigen Träger der Kindertagesstätte vermietet werden. „Vielleicht würde das ja dann dort ein Maximilien-Kolbe-Kindergarten“, regt Rexforth spontan an.
Vorteil für Schermbecker Sportvereine
Der OGS-Anbau könnte dabei in die Planungen der Kita eingebunden werden. Die Zweifachsporthalle wäre zu erhalten und dient sowohl der Kindertagesstätte als auch der neuen Schule tagsüber als Sportstätte.
Am Nachmittag und Abend profitiere der Vereinssport vom Erhalt der Halle. Am Standort Weseler Straße entspricht der Anbau der GGS räumlich größtenteils den neuen pädagogischen Konzepten und wäre erhaltenswert bei notwendigen Sanierungen – der Altbau müsste weichen. Hier könnte ein Schulerweiterungsbau nach Bedarf der Offenen Ganztagsschule Platz finden. Mit mehr Fläche könnte der Verkehr optimiert werden.
Auch Raum für den Bau einer zusätzlichen Zweifachsporthalle entstünde so. Dann gebe es auch mehr Hallenstunden für die Schermbecker Vereine und Organisationen Ob die neue Zweifachsporthalle als Versammlungsstätte mit Tribüne und Cafeteria auszustatten ist, wäre zu diskutieren.