Schermbeck. Welche Möglichkeiten es für die Grundschulen gibt, zeigt eine Machbarkeitsstudie. Ein Kommunales Bildungszentrum würde Förderchancen bieten.
Auf die Machbarkeitsstudie zur Zukunft der Schermbecker Grundschullandschaft war mit Spannung gewartet worden.
Nun stellte sie Architekt Markus Rathke, dessen Büro in Wuppertal die rund 150 Seiten vorgelegt hat, die Ergebnisse im Ramirez-Saal den rund 150 Interessierten ausführlich vor.
Bürgermeister Mike Rexforth erläuterte vorab den Hintergrund der Studie: „Wir haben ein Problem: Wir haben in Zukunft zu viele ältere Menschen.“ Stagnierende Geburtenzahlen und fehlender Zuzug von Familien mit kleinen Kindern stellten eine große Herausforderung dar. Daher müsse man vorausschauend denken um die Attraktivität der Gemeinde zu erhöhen: „Es geht um viel mehr als um die Schullandschaft.“
Sanierungs- und Modernisierung-Bedarf
Zunächst einmal wurden die beiden Grundschulen unter die Lupe genommen. Die jetzt vorgelegte Studie kommt zu dem Ergebnis: „Einen Sanierungs- und Modernisierung-Bedarf gibt es an beiden Schulen.“
Beziffert wird der mit etwa 2,49 Millionen Euro an der Maximilien-Kolbe-Schule (MKS) sowie rund 2,75 Millionen Euro an der Gemeinschaftsgrundschule (GGS).
Doch lohnt es sich noch, dieses Geld in die Gebäude zu investieren – oder wäre ein Neubau die bessere Lösung? Dann stellt sich zudem die Standortfrage. Im Vorfeld hatten sich bereits Elternpflegschaft und die Lehrer ganz klar für einen Neubau an einem Standort ausgesprochen.
12 Gründe für Neubau an einem Standort
Sie nennen dafür gleich zwölf Gründe: „Die Schulleitung ist immer vor Ort, die Schulorganisation wird vereinfacht, gute Teamarbeit ist möglich, Vertretungsfälle sind einfache auffangbar, an einem Ort stehen mehr Materialien zur Verfügung, Anmeldungen werden vereinfacht, die Bildung gleich großer Klassen ist einfacher, Entlastung der pendelnden Lehrer ermöglicht eine Steigerung der Unterrichtsqualität, eine modernere Ausstattung sorgt für besseren Unterricht, eine Bücherei könnte alle Grundschüler versorgen, außerdem sind Räume für Inklusion nutzbar und es gibt Möglichkeiten zur Differenzierung.“
Die Studie hat einen Neubau einer fünfzügigen Grundschule mit einer Dreifachsporthalle an vier Standorten unter die Lupe genommen: An den beiden bisherigen der Grundschulen, sowie an der Weseler Straße neben der heutigen GGS und zudem auf einer Fläche an der Freudenbergstraße.
Zusätzliche wurde auch noch durchgerechnet, das neue Schulgebäude auch als Kommunales Bildungszentrum (also nach Schulschluss für VHS, Vereine, usw. zu nutzen) – dies ergäbe Fördermöglichkeiten des Landes NRW. „Die Kosten für eine neue Grundschule sind jeweils höher, als eine Grundschule mit Bildungszentrum“, rechnete Rathke vor.
Aussicht auf eine Sonderförderung des Landes?
Konkret würde ein Neubau am MKS-Standort 17,6 Mio. Euro kosten (mit Bildungszentrum 13 Mio), am GGS-Standort 13 (11) Mio, an der Freudenbergstraße 16,7 (15,2) Mio. Euro und neben der jetzigen GGS 17 (15,5) Mio Euro.).
Darüber hinaus hofft Bürgermeister Rexforth auch noch auf eine zusätzliche Sonderförderung des Landes.