Wesel. Es war das 63. Hauptkreistreffen der Rastenburger in der Niederrheinhalle Wesel. 2020 feiert das deutsch-polnische Jugendwerk 30-Jähriges.
Einen doppelten Anlass zum Feiern gab es am Sonntag in der Niederrheinhalle. Die Gemeinschaft der Rastenburger beging den Abschluss des 63. Hauptkreistreffens und 63 Jahre Städtepartnerschaft Wesel-Rastenburg (heute Ketrzyn). Vorausgegangen waren am Samstag Kranzniederlegungen auf dem Weseler Friedhof an der „Trauernden Vesalia“ und an der Schill- Kaserne. Sonntagmorgen gab es Gottesdienste in der evangelischen Gnadenkirche und in der katholischen Kirche Herz-Jesu.
Der Vorsitzende der Kreisgemeinschaft, Hubertus Hilgendorff, eröffnete die Abschlussveranstaltung. Er begrüßte die Gastredner – allen voran die Weseler Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sowie den stellvertretenden Landrat Heinrich Heselmann – und resümierte die Ereignisse des Wochenendes.
Gegenseitiger Schüleraustausch baut Vorurteile ab
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In seiner Rede dankte Hilgendorff dem Kulturstaatsministerium und dem Land Niedersachsen für die Bereitstellung von acht Millionen Euro für die zweite Erweiterung des Ostpreußischen Landesmuseums in Lüneburg bis 2024. Dort soll eine Ausstellung zum 300. Geburtstag des aus Königsberg stammenden Philosophen Immanuel Kant entstehen. Er hob die vertrauensvolle und harmonische Arbeit der beiden Vereine im abgelaufenen Jahr hervor. Die Arbeit des „Deutsch-Polnischen Jugendwerks“ (nächstes Jahr feiert es 30-jähriges Bestehen) mit seiner stellvertretenden Vorsitzenden Lina Wemhoff liegt Hilgendorff besonders am Herzen, können doch mit Hilfe des Schüleraustauschs „gegenseitige Vorurteile abgebaut, menschliche Bindungen und Freundschaften geschaffen werden“.
Auch Lina Wemhoff hält es für wichtig, über die wechselseitigen Besuche gerade von Schülern das Andenken an die Flucht und Vertreibung wachzuhalten, Traditionen zu pflegen und einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten.
Erinnerung an die Vertreibung aus Ostpreußen
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Heinrich Heselmann verurteilte alle „nationalistischen und populistischen Bewegungen“, welche die Grundideen der EU ignorieren. Er lobte das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das die Gemeinschaft der Rastenburger auch auf andere ausstrahle und erinnerte an die leidvolle Vertreibung der deutsche Bevölkerung aus Ostpreußen vor fast 75 Jahren. „Umso wichtiger sind Ihre jährlichen Treffen hier in Wesel und die Partnerschaft“ mit Rastenburg.
Bürgermeisterin Westkamp wies darauf hin, dass gerade solche Vereine durch das „persönliche Miteinander von Mensch zu Mensch“ bei Dingen, „die auf der großen politischen Bühne nur schwer umzusetzen“ seien, helfen können.
Das Tambourkorps Wesel-Fusternberg und die Blasmusik Lackhausen setzte den Schlusspunkt unter die Veranstaltung mit dem „Großen Zapfenstreich“ nebst Nationalhymne.