Wesel. Der Abbruch des einsturzgefährdeten Parkdecks am Kreishaus Wesel beginnt Montag. Bis 2020 soll ein Parkplatz entstehen, um 151 Plätze kleiner.

Die unendliche Geschichte um das marode Parkhaus am Kreishaus geht in ihre letzten Kapitel, der Abbruch steht bevor. Am Montag sollen die sichtbaren Arbeiten beginnen. Der als Ersatz beschlossene, neue ebenerdige Parkplatz soll noch im kommenden Jahr fertig werden, so ist der Plan.

Für Mitglieder der Verwaltung – wohl auch für die umliegenden Straßen – wird sich der Parkdruck während der Bauarbeiten weiter erhöhen, rund hundert Parkplätze hinter dem Kreishaus werden vorübergehend gesperrt sein.

Auf das angemietete Flachglas-Parkdeck ausweichen

Vorstandsmitglied Helmut Czichy sieht genügend Ausweichmöglichkeit im ehemaligen Flachglasparkdeck an der Karl-Jatho-Straße. Schon im Vorfeld kündigte er zudem an, dass der Rundweg um das Kreishaus gesperrt sein wird.

Jahrelange Diskussionen und Gutachten darüber, was am Kreishaus geschen soll, sind den Arbeiten vorausgegangen. Im November 2015 hatten Arbeiter bei Wartungsarbeiten bemerkt, dass die Konstruktion des Parkdecks verschoben und teils abgesackt war, es wurde als einsturzgefährdet eingestuft. Schnell wurden Stahlträger zur Sicherung gesetzt. Seitdem ist das Deck gesperrt – und mit einem Mal gab es rund 300 Parkplätze weniger.

Kreismitarbeiter weichen auf Nebenstraßen aus

Der Kreis mietete das Parkhaus an der Karl-Jatho-Straße an, um Ausweichplätze anzubieten, es bekam eine bessere Beleuchtung, weil vor allem Frauen sich dort in der Dämmerung nicht wohl fühlten.

Vielen Kreisangestellten war der Weg dennoch zu weit, die Straßen rund ums Parkhaus wurden zugeparkt, die Anwohner im Bereich Jülicher- und Monschauer Straße waren genervt und sind es noch. Erst im Januar hatten sie sich an die Kreisverwaltung gewandt und endlich Abhilfe gefordert, damit der tägliche Kampf um die Parkplätze ein Ende hat.

Derweil diskutierte die Politik, wie es mit dem Parkdeck weiter gehen soll. Es gab die Varianten: Neubau – sehr aufwändig und kostspielig, weil der ungünstige Untergrund eine Sicherung gegen Verschiebungen und Absackungen erfordert. Einen Neubau an anderer Stelle hatte die Kreisverwaltung ausgeschlossen, der Boden auf dem Alternativgrundstück war ähnlich schlecht, zudem gab es kein Baurecht dort.

151 Parkplätze fehlen

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Schließlich beschloss der Kreisausschuss am 27. Februar einstimmig die dritte Variante, künftig sollen nur noch ebenerdige Parkplätze angeboten werden, 409 an der Zahl. Im Bauausschuss rechnete die Verwaltung vor, dass dann 151 Parkplätze fehlten, wenn die vorhandenen optimiert angeordnet werden, weil der Kreis einen Bedarf von 560 Parkplätzen hat. Das Flachglas-Parkdeck soll somit Dauerlösung werden – in der Nachbarschaft hörte man das nicht gern.

Der neue Parkplatz soll 1,8 Millionen Euro kosten, die Abbrucharbeiten sind darin nicht enthalten. Gelingt es dem Kreis, in seinem Zeitplan zu bleiben, werden 90 Prozent der Summe durch Fördergelder abgefangen.