Wesel. Es war spannend, beim Königsschießen in Lackhausen. Und das lag wohl an der Qualität des Holzvogels. Schuss um Schuss fiel, nur der Vogel nicht...

Wie auf einer Mini-Kirmes werden sich die Besucher auf dem Weg zum Schießplatz in Lackhausen vorgekommen sein: Vor dem Schauplatz des Dramas um den Schützenkönig 2019 des Schützenvereins Lackhausen waren ein Minikarussell, eine Schießbude und diverse Imbiss- und Getränkestände aufgebaut. Schließlich kürten nicht nur die Erwachsenen ihren neuen Schützenkönig, auch das Kinderschützenfest fand am Samstagnachmittag statt.

Viele Schüsse brachten den Vogel zur Strecke

Und ein Drama spielte sich wirklich ab, als der Schützenkönig ermittelt wurde. Die drei Thronaspiranten Wolfgang Schlusen, Friedhelm Specking und Marcel Czybulski machten es extrem spannend. Doch vorher wurden ganz traditionsgemäß die Preise ermittelt: Den 1. Preis, den Kopf des Vogels, ergatterte Jan Winterhoff nach dem 42. Schuss, der Reichsapfel ging an Friedhelm Kamps nach dem 26. Schuss. Auch Carsten Tinnefeld lag mit dem 31. Schuss, mit dem er sich das Zepter und damit den 3. Preis sicherte, noch voll im Soll. Lediglich die Flügel ließen ahnen, was für ein widerstandsfähiges Tier sich die Lackhausener ausgesucht hatten: Immerhin 98 Schüsse waren notwendig, bis Marcus Ramscheid den linken Flügel zur Strecke brachte – und nicht weniger als 103 Schüsse wurden benötigt, bevor der rechte Flügel durch Martin Hemming abgeschossen wurde.

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Drei Aspiranten auf den Titel

Und dann ging’s los: Nach fünfzig Schüssen schien der Vogel keine Miene zu verziehen, nach 120 Schuss glaubten die ersten, ein hämisches Grinsen auf der Vogelstange wahrzunehmen. Die drei Thronaspiranten machten nach 170 Schuss schon einen leicht verzweifelten Eindruck, während der Vogel ungerührt Schuss nach Schuss über sich ergehen ließ.

Königin Ute Specking

Kein Zielwasser schien die Thronfolge auf dem Lackhausener Königsthron zu beschleunigen. Und als keiner mehr damit gerechnet hatte, geschah das kleine Wunder doch noch: Mit dem 214. Schuss war der letzte Widerstand des stolzen Tiers gebrochen. Wolfgang Schlusen war der Glückliche, der um 19.05 Uhr den Vogel doch noch abschoss.

Der 61-jährige Schlosser erwählte Ute Specking zur Königin, als Thronpaare fungieren Friedhelm Specking und Gudrun Schlusen, Michael und Sabine van der Els, Jürgen und Christa Rohde, Günter und Anneliese Kamps, Horst Hoffmann und Christiane Haller sowie Olaf und Bettina Frenzel.

Der Pechvogelpokal ging an Friedhelm Specking, der Helmut-Ohletz-Gedächtnispokal an Jan Winterhoff.

Namen und Nachrichten

Ehrungen standen im Laufe des Schützenfestes ebenfalls auf dem Programm: Seit 70 Jahren Mitglied ist Erwin Moschüring. 50 Jahre dabei sind Ernst Ludwig Neu, Klaus Steffen, Karl-Heinz Rohler und Heinrich Boland. Seit vier Jahrzehnten gehören Friedhelm Vens, Ludwig Simkes, Josef Häsel, Henning Strösser, Wolfgang Jetzki, Friedhelm Kamps und Reinhard Eimers dem Schützenverein Lackhausen an. 30 Jahre Mitglied im Musikzug ist Marcus Ramscheid. Und seit einem Vierteljahrhundert den Lackhausener Schützen treu sind Ulrich Gürtzgen, Ralf Bongers, Holger Driesack, Oswald Tama, Georg Lacks, Ulrich Wefelnberg und Volker Schlarhorst-Schulten.

Kinderschützenkönig wurde Max Steimann, seine Königin ist Mina Küpper. Die Preise gingen an Jasper Ingenhaag mit Throndame Lucy Ingenhaag, Samanta Jetzki mit Thronherr Jonas Boland, Lia Czybulski mit Mirco Fyndermann, Nikoley Peters mit Angelina Nowak sowie an Emmi Küpper mit Thronherr Gabriel Nowak.