Wesel. Viele haben es herbeigesehnt, jetzt ist es soweit. Nach der Brandstraße ein Stück weiter südlich ist nun auch die Baustraße rundum erneuert.
Man wird sich erst mal wieder dran gewöhnen müssen, die Baustraße als Ost-West-Verbindung in der Stadt zu nutzen. Schließlich wurde 13,5 Monate ein großer Bogen um die Baustelle gemacht, die während dieser Zeit komplett abgesperrt war. Seit Dienstag rollt der Verkehr über die frisch asphaltierte Straße wieder, seit Mittwochmittag auch offiziell. Denn, wie es sich für ein Projekt dieser Größenordnung gehört, gab es natürlich eine Einweihung der sanierten und neu gestalteten Straße, die ihren Ursprung im Jahr 1891 hat.
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Anlieger, Eigentümer, Geschäftsleute, Politiker, Stadtverwaltungsmitarbeiter - sie alle waren gekommen, um dabei zu sein, wie Bürgermeisterin Ulrike Westkamp das obligatorische rote Band durchschneidet. Kurzzeitig mussten Autos deshalb warten, dann ging wieder alles seinen gewohnten Lauf.
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Zuvor hatte die Chefin der Stadtverwaltung erläutert, dass bis auf Sanierungen nach 1891 nie mehr ein Neuausbau stattfand. Der war nun deshalb mehr als fällig, bei all den Rissen und anderen Beschädigungen. Baumwurzeln hatten zudem das Pflaster hochgedrückt und ohnehin genügte die Baustraße nicht mehr den heutigen städtebaulichen Ansprüchen. Auch der Kanal musste ausgetauscht werden.
32 Ahornbäume folgen im Herbst
Als Vorbild für den Ausbau diente übrigens die parallel verlaufende Beguinenstraße mit Pflanzen in der Mitte, Aufweitungen in den Kreuzungsbereichen und Längsparkstreifen auf beiden Seiten. Nun gibt es sogar mehr als die bislang 68 Stellplätze sowie Kurzzeitplätze in der Nähe der Gewerbetreibenden. Der Mittelstreifen dient in dem Tempo-30-Bereich der Verkehrsberuhigung. Er ist nicht zum Parken da, sondern bietet im Notfall Rettungsfahrzeugen Platz, die hier auch wenden können.
350.000 Euro für den Kanalbau
Insgesamt betragen die Straßenbaukosten inklusive Beleuchtung und Bepflanzung 816.000 Euro, wobei die Hälfte mit Anliegerbeiträgen finanziert wird. Aus Mitteln der Städtebauförderung flossen gut 211.000 Euro, der Kanalbau lag bei rund 350.000 Euro.
Im Herbst werden 32 Ahornbäume die Straße und das Klima bereichern. Die bisher hier stehenden neun Bäume waren erkrankt und wurden gefällt. Außerdem soll es noch Fahrradstellplätze geben.
Im September startet dann die Sanierung der Neustraße, zunächst auf dem ersten Stück ab der Korbmacherstraße. Der nächste Abschnitt Richtung Osten soll dann im neuen Jahr in Angriff genommen werden.
Auch hier geht man zunächst einmal von einer Bauzeit von einem Jahr aus. Allerdings wird es komplizierter, weil die Straße, die grau gepflastert werden soll, viel schmaler ist. Der Kanal wird in der Neustraße ebenfalls erneuert und die Parkplätze werden parallel zur Straße angeordnet, mit anthrazitfarbenem Pflaster. Mehrere Bäume sollen am Ende ebenfalls gepflanzt werden.
Am Rande
Unter der Erde verlaufen nun nicht mehr zwei Kanäle, einer fürs Schmutz- und einer fürs Regenwasser, sondern es gibt einen Mischwasserkanal. Die vorhandenen Schächte, Hausanschlüsse und Straßenabläufe wurden dabei ebenfalls erneuert. Bevor die gesamte Planung umgesetzt wurde, gab es auch eine Beteiligung der Bürger, die ihre Wünsche äußerten.