Wesel. . Anlieger beschwerten sich bei CDU und SPD. Statt im Mai 2019, wie es auf dem Bauschild steht, soll die Sanierung im Sommer abgeschlossen sein.
Baustellen mitten in der Stadt sind nie einfach zu bewerkstelligen. Denn zu viele Menschen leiden an den damit verbundenen Einschränkungen. Seit neun Monaten macht die Baustraße ihrem Namen alle Ehre, weil sie eine Baustelle ist. Nicht nur ein neuer Kanal wird verlegt, auch Leitungen werden erneuert und am Ende ist die Straße dran. Das dauert und geht manchem nicht schnell genug. Es sind vor allem Anlieger, die ihren Unmut zum Ausdruck bringen.
Die CDU hat deshalb bei Bürgermeisterin Ulrike Westkamp beantragt, dass einige Fragen im nächsten Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Nachhaltigkeit beantwortet werden. Mehrfach sei die Fraktion von Bewohnern angesprochen worden, teilt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sebastian Hense mit. Er möchte gern wissen, welche Konflikte beziehungsweise Beschwerden es vom dort ansässigen Einzelhandel und den gewerblichen Betrieben sowie von den Anwohnern gibt. Auch die SPD wurde an ihrem Stand auf dem Leyens-Platz in der vergangenen Woche mit dem Thema konfrontiert und möchte reagieren.
„Keine besonderen Beschwerden“
Michael Blaess vom Team Verkehrsplanung und Straßenbau reagiert gelassen auf die Nachfrage der NRZ: „Es liegen keine besonderen Beschwerden vor.“ Das führt er vor allem darauf zurück, dass im Vorfeld sehr intensiv,vor allem mit den Gewerbetreibenden gesprochen worden sei. Anstehende Probleme habe man kurzfristig gelöst. Blaess schätzt, dass die Beschwerdeführer zu wenig Arbeiter auf der Baustelle bemängeln. Zeitweise sei es eine Kolonne gewesen, die aus drei bis fünf Mitarbeitern bestanden habe. Bald komme aber eine weitere Kolonne hinzu.
Dass die Bauzeit mehr als ein Jahr betrage, liege an den vielen Gewerken. So werde ja nicht nur der 320 Meter lange Kanal erneuert, sondern die gesamten Hausanschlussleitungen - das sind etwa 100 - werden neu verlegt. Zudem sei die Baustelle witterungsabhängig. Und: Die Arbeiten an den Versorgungsleitungen hätten etwas länger gedauert, räumt Blaess ein, der als Fertigstellungstermin der Straße den Sommer nennt.
Mehr Stellplätze als bisher
Dann präsentiert sich die Baustraße, die bislang vor allem durch Risse und Schlaglöcher auffiel, ganz modern. Dann sind aus den bisher 68 Stellplätzen 79 bis 85 geworden, je nach Parkweise, denn Markierungen soll es längs der Fahrbahn nicht geben. Die Stellplätze haben eine Breite von 2,10 Meter. Auch Kurzzeitparkplätze nahe der Gewerbetreibenden sind vorgesehen. Jede Fahrspur ist 3,40 Meter breit, der Gehweg erhält eine Breite von 1,80 Metern.
Für die gefällten neun Bäume kommen 32 neue hinzu: Feldahorn und Amberbäume.
>>>817.000 EURO FÜR DIE UMGESTALTUNG
Die Kanal- und Straßenbauarbeiten zwischen Korbmacher- und Poppelbaumstraße werden im Auftrag der Stadt Wesel und der Stadtwerke Wesel ausgeführt. Dafür ist die Firma Geerling & Berndsen aus Emmerich zuständig.
Rund 817.000 Euro kostet die Umgestaltung der Baustraße, wobei knapp 212.000 Euro aus der Städtebauförderung kommen. Rund 409.000 Euro müssen die Anlieger zahlen, die Stadt ist mit 197.000 Euro dabei. Der Kanalbau kostet 585.000 Euro.