Wesel. Die Ida-Noddack-Gesamtschule nimmt nach den Ferien mit vier Klassen den Betrieb auf. Die Planungen sind schon weit fortgeschritten.
Noch besteht die neue Ida-Noddack-Gesamtschule aus nur einem Raum: Im Keller der Realschule Mitte hat das Vorbereitungsteam sein eigenes Reich eingerichtet. Hier werden die Bücher für das kommende Schuljahr ausgesucht, Klassenlisten erstellt, Konzepte erarbeitet. Der 2. Juli ist ein wichtiger Termin für das Team, „der nächste Meilenstein“, sagt Petra Haße-Schneider. Dann werden sich die derzeit 112 Kinder des ersten Fünfer-Jahrganges erstmals begegnen. Bis dahin wird feststehen, wie die Klassen aufgeteilt sind, welche Bücher und Materialien angeschafft werden. „Wir haben das Gefühl, gut vorbereitet zu sein“, sagt Petra Haße-Schneider.
Die Planungen sind schon an vielen Stellen sehr konkret geworden: So wurden bereits zwei Pädagogen eingestellt. Fest steht auch, dass Stephanie Grewer (Englisch, Chemie) vom Konrad-Duden-Gymnasium zur neuen Gesamtschule wechselt. Mit vier Klassen und sieben Vollzeit-Lehrerstellen wird die Schule nach den Sommerferien starten. Lehrer aus der Haupt- und der Realschule hätten die Bereitschaft signalisiert, auch in der Gesamtschule zu unterrichten. Wer die Schulleitung übernimmt, ist noch nicht entschieden – Petra Haße-Schneider macht kein Geheimnis daraus, dass sie sich für die Position interessiert: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, hier zu arbeiten“, sagt sie.
Fast alle Kinder der Ida-Noddack-Gesamtschule wohnen in Wesel
Derzeit ist sie als zweite Konrektorin an einer Realschule in Essen tätig und an zwei Tagen die Woche mit dem Aufbau der Weseler Schule beschäftigt – gemeinsam mit Judith Wille, Daniela Gottwald und Stephanie Grewer.
In den Klassen werden auch Kinder mit Förderbedarf sitzen, Unterstützung bei der Vorbereitung des Inklusionskonzeptes erhält das Vorbereitungsteam von zwei Lehrerinnen der Förderschule am Ring.
Die Feinplanung der Klassen wird bis zum Kennenlernnachmittag stehen, dabei haben die Pädagoginnen Wünsche der Kinder berücksichtigt und sich auch in den Grundschulen informiert. Fast alle Kinder stammen aus Wesel. „Das ist ein positives Zeichen dafür, dass die Schule angenommen wird“, freut sich Petra Haße-Schneider. Auch in Gesprächen mit Eltern hat sie eine große Zustimmung zur Schulform festgestellt.
An drei Tagen die Woche werden die Kinder bis 15.45 Uhr unterrichtet, das sind acht Unterrichtsstunden plus eine Stunde Mittagspause. Gelernt wird im Doppelstundentakt, am Nachmittag werden vorwiegend Förderstunden angeboten und Arbeitsgemeinschaften – welche das sein werden, hängt von den zukünftigen Kollegen ab. Sport, Kunst, Musik und Naturwissenschaften stehen auf der Wunschliste.
Digitales Lernen ist für die neue Gesamtschule wichtig
Noch nicht ganz fest steht, welche zweite Fremdsprache ab Klasse 7 angeboten wird: Spanisch ist eine Option, eine der neuen Lehrkräfte lehrt die Sprache. Die digitale Ausrichtung soll ein Schwerpunkt werden, ebenso wie das selbstorganisierte Lernern, unterstützt durch ein Beratungskonzept für Eltern und Schüler, beschreibt die Pädagogin ihre Vorstellungen. Einen Elternarbeitskreis kann sie sich gut vorstellen.
Große Unterstützung, versichert Petra Haße-Schneider, erhält die neue Gesamtschule auch von der bestehenden. So wird der „Kleine Lauerhaas“ direkt nach dem Beginn der Sommerferien aus dem Paulinum ausziehen, damit das Gebäude für den Neustart „aufgehübscht“ werden kann.
Frische Farbe an einigen Stellen, teilweise neues Mobiliar und Schränke, die Installation von Computern und Beamern – bis zum Schulbeginn gibt es einiges zu tun in den acht Räumen des Paulinums, die für den ersten Jahrgang reichen.
Renovierungsarbeiten für die Gesamtschule
Ab 2020 werden die Jahrgänge der Ida-Noddack-Gesamtschule sukzessive in das Gebäude der auslaufenden Realschule ziehen. Bis zum kommenden Sommer soll eine Etage bereits fertig renoviert sein für den dann zweiten Jahrgang. Nach und nach wird das gesamte Gebäude renoviert, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Bis 2025 werden etwa 14 Millionen Euro in die Gesamtschule investiert – und übrigens auch in das Pendant am Lauerhaas.
An der Martinistraße werden nach derzeitigen Plänen die Gebäudeteile auf dem Schulhof sowie hinter dem Hauptgebäude abgerissen und durch mehrstöckige Neubauten ersetzt. Auf dem Schulhof entsteht eine Naturwissenschafts-Trakt, zum Herzogenring hin der Bereich für Kunst und Gestalten. Die Sanierungsarbeiten koordiniert ein Projektplaner.