Wesel. . Vorbereitungsteam ist mit Interesse an der neuen Ida-Noddack-Gesamtschule zufrieden. Erste Familien haben schon einen Anmeldetermin ausgemacht

Am 18. Februar wird es für das Vorbereitungsteam spannend: Dann beginnen die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen – und die Ida-Noddack-Schule ist erstmals dabei. Drei Informationsveranstaltungen hat das Vorbereitungsteam angeboten. Petra Haße-Schneider war dabei positiv überrascht vom Interesse der Eltern: „Ich bin sehr zufrieden mit der Resonanz“.

Auf dem Tisch in ihrem Büro liegen Listen, dort haben sich schon etwa 50 Familien für einen Anmeldetermin vormerken lassen. Mindestens 100 Fünftklässler braucht die neue Gesamtschule für den Start, bis zu 135 Kinder können aufgenommen werden. Petra Haße-Schneider ist zuversichtlich, dass der erste Jahrgang nach den Sommerferien fünfzügig an den Start gehen kann.

Petra Haße-Schneider steckt mitten in den Vorbereitungen.
Petra Haße-Schneider steckt mitten in den Vorbereitungen. © Lena Reichmann

Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Judith Wille und Stephanie Grewer ist sie derzeit dabei, das pädagogische Konzept für die Ida-Noddack-Schule auf die Beine zu stellen. Viele Fragen der Eltern drehten sich um Themen wie Förderangebote und inklusiver Unterricht, den die Schule anbieten wird. Neben Kindern mit besonderem Förderbedarf werden auch Seiteneinsteiger aus Flüchtlingsfamilien zu den Neulingen gehören.

Im ersten Jahr werden die Fünfer-Klassen im Paulinum ihren eigenen Bereich haben. Das Gebäude ist bis zum Sommer noch die Dependance der Gesamtschule Am Lauerhaas. Mensa und Fachräume stehen im benachbarten Realschul-Gebäude zur Verfügung, in dem noch zwei Jahrgänge der auslaufenden Schule untergebracht sind. Die Mensa wird nur von den Gesamtschülern genutzt, für die der Unterricht an drei Tagen die Woche bis 15.45 Uhr dauert.

Niederländisch-Angebot geplant

Der Aufbau einer neuen Schule bietet für Lehrer und Eltern die Chance, sich an der Gestaltung zu beteiligen, versichert Petra Haße-Schneider: „Ideen und Anregungen sind bei uns willkommen.“ Erfreut ist sie darüber, dass sich auch Lehrer schon für die Schule interessieren. „Voraussichtlich wird es ein junges Team“. Die Pädagoginnen des Anmeldeteams können sich ebenfalls vorstellen, an der Schule zu unterrichten – allerdings werden personelle Entscheidungen erst nach den Anmeldungen fallen, wenn klar ist, wie viele Klassen zustande kommen.

Als zweite Fremdsprache plant das Vorbereitungsteam neben Französisch und Spanisch auch Niederländisch anzubieten, denn das Nachbarland ist ein beliebter Studienort. Bei den fachlichen Schwerpunkten soll der Name der bekannten Weseler Chemikerin Ida Noddack Programm sein: Naturwissenschaftliche Schwerpunkte will sich die Schule auf die Fahne schreiben, ebenso künstlerisch-musikalische Angebote sowie Sport und Gesundheit. Arbeitsgemeinschaften und Kooperationen mit Stadtbücherei, Museen, Vereinen und Unternehmen wie Byk Chemie sind zudem in Vorbereitung. „Vieles kriegen wir aber erst in trockene Tücher, wenn wir das Personal haben“, so die Pädagogin.

Stadt investiert kräftig in die Gebäude

Auch in der Stadtverwaltung sind die Vorbereitungen für den Schulstart in Arbeit: Das Ausschreibungsverfahren für den Projektsteuerer, der die anstehenden Sanierungsarbeiten koordinieren soll, läuft.

Die Nordosten-Perspektive der Ida-Noddack-Gesamtschule im Entwurf der Firma „concept k“.
Die Nordosten-Perspektive der Ida-Noddack-Gesamtschule im Entwurf der Firma „concept k“. © pr

Die Stadt will bis 2025 kräftig in die beiden städtischen Gesamtschulen investieren. 25 bis 27 Millionen Euro sind für beide Standorte eingeplant. Für die Ida-Noddack-Gesamtschule bedeutet das: Während der Unterricht im Paulinum-Gebäude startet, beginnen im Hauptgebäude die Baumaßnahmen. Die Klassenräume sollen jeweils in Jahrgangszonen angeordnet werden, ebenso erhalten die Fachräume eigene Bereiche, beispielsweise soll es einen Trakt für die Naturwissenschaften geben. Der Ganztagsbereich wird als Anbau im Erdgeschoss in der Nähe der Mensa angelegt.

Schulbetrieb soll durch Arbeiten nicht gestört werden

Die Renovierungsarbeiten sind Zug um Zug geplant, der Schulbetrieb soll dabei nicht gestört werden, versichert Schuldezernent Rainer Benien. Die jährlich hinzukommenden Klassen der wachsenden Schule ziehen jeweils in die fertig gestalteten Bereiche. Ganz zum Schluss ist der Oberstufenbereich dran. Nach einem ähnlichen Konzept mit Jahrgangszonen sieht der Schulraumentwicklungsplan die Renovierung der Gesamtschule Am Lauerhaas vor.

>>> DAS ANMELDEVERFAHREN FÜR DIE NEUE SCHULE:

Eltern, die eine der beiden Gesamtschulen für ihr Kind wählen, können als Zweitwunsch die jeweils andere Gesamtschule angeben. Nach Ablauf der Anmeldetermine vom 18. bis 20. Februar wird es nach Auskunft der Stadt Wesel einen gemeinsamen Termin beider Gesamtschulen geben. Dabei soll unter Federführung der Bezirksregierung ein Abstimmungsverfahren durchgeführt werden, so dass beide Schulen eine ausreichende Schülerschaft haben. Die Bildgrafik zeigt übrigens den geplanten Anbau für den Ganztagsbereich auf der Rückseite des Realschulgebäudes zum Herzogenring hin (Perspektive Nordosten).