Lange bevor der Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplanes im Kreis Wesel vorlag, hat er für Ängste und Diskussionen gesorgt. Jetzt gibt es ihn.

Kreis Wesel. Im Vorfeld hat der Entwurf des neuen Rettungsdienstbedarfsplans für den Kreis Wesel für jede Menge Ärger gesorgt. Am Montag hielt der Ausschuss für Verkehr, Rettungswesen und Ordnungsangelegenheiten sich mit Kritik an der Verwaltung nicht zurück. Tenor: Diffuse Kommunikationswege. Jetzt gibt es den Entwurf, er wurde zunächst nicht-öffentlich dem Kreistag präsentiert, dann Presse und Bürgermeistern. Beschlossen ist er noch nicht, jetzt können die Kommunen sich äußern, dann berät die Politik.

Das sieht der Entwurf vor: Hamminkeln bekommt eine kreiseigene Rettungswache, durch die Stadt Wesel betrieben. Sie wird zunächst durchgehend einen Rettungstransportwagen (RTW) vorhalten, es soll geprüft werden, ob das ausreichend ist. Auch Voerde erhält eine eigene Wache, betrieben durch die Stadt Dinslaken mit zunächst einem zusätzlichen RTW. Die Wache in Schermbeck soll zunächst nicht, wie ursprünglich vom Gutachter vorgeschlagen, an den Westrand des Ortes wandern. Der RTW der Weseler Feuerwehr wird nach Wesel verlagert, ein RTW der Johanniter wandert im Gegenzug von Wesel nach Schermbeck.

In Xanten dürfte vorerst Ruhe einkehren: Der Entwurf sieht vor, den zweiten RTW auf zwölf Stunden (bisher zehn) montags bis freitags auszuweiten. Die Wache wird nach Nordwesten verlagert. Die Verwaltung folgt dem Gutachter zunächst nicht, der vorgeschlagen hatte, den Notarzt in den Bereichen Rheinberg und Xanten wegen der wenigen Einsätze in Alpen zusammenzufassen. In Stein gemeißelt ist das nicht, denn nach einem Jahr soll die Lage neu bewertet werden.

Wesel wird einen der drei RTW dauerhaft nach Hamminkeln verlegen. Zudem wird das zweite Notarztfahrzeug elf statt bisher acht Stunden von montags bis freitags vorgehalten. In Alpen sieht der Entwurf vor, dass auf der Rettungswache durchgehend ein RTW eingerichtet wird. In Kamp-Lintfort soll der zweite RTW 15 statt bislang zehn Stunden täglich montags bis freitags zur Verfügung stehen. Neben den beiden durchgehend bereitgestellten RTW in Moers soll der dritte nun nicht nur montags bis freitags für zwölf Stunden im Einsatz sein, sondern auch am Wochenende. Ein RTW, der rund um die Uhr bereit steht, geht dauerhaft von Moers nach Neukirchen-Vluyn, wo eine neue Wache errichtet und durch die Stadt Moers betrieben wird.

Das zweite Notarztfahrzeug wird ab 2020 zwölf Stunden montags bis freitags bereit stehen, vier Stunden mehr am Tag. Sofort soll ein zweites Notarztfahrzeug für zwölf Stunden an den Wochenenden eingesetzt werden. In Rheinberg soll der RTW zwölf Stunden täglich statt bislang zehn Stunden montags bis freitags verfügbar sein.