In Hünxe wurden am Sonntag erneut mehrere Schafe gerissen, weitere wurden verletzt. Der Schäfer ist sich sicher, dass es ein Wolf war.
Hünxe. Böse Überraschung am Sonntagmorgen für Schäfer Kurt Opriel in Hünxe: Sechs seiner Schwarzkopf-Schafe sind gerissen, vier weitere Tiere verletzt worden. Eine Freundin hat am Morgen um 8.13 Uhr die Tiere entdeckt und den Schäfer informiert. Gerissen wurden sie nur 165 Meter vom Hof auf der Schwarzen Heide in Hünxe entfernt.
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Opriel, der selbst Herdenschutzzäune vertreibt, hatte seine Zäune erhöht, nachdem seine Herde im vergangenen Jahr zwei Mal vom Wolf heimgesucht worden war und er drei Schafe verlor. „Das war ganz neues Equipment, die Zäune sind 1,06 Meter hoch und stehen unter Strom.“ Der Wolf sei nicht darunter hergekommen, sondern müsse darüber
gesprungen sein. Dass es sich um einen Wolf handelt, ist zumindest für den Schäfer keine Frage. Das Tier habe offenbar die Gegend in den vergangenen Tagen ausgekundschaftet, er habe Kot gefunden.
Gesicherte moderne Zäune offenbar übersprungen
Er vermutet, die in Hünxe und Schermbeck mehrfach gesehene Wölfin als Verursacherin. Das Tier habe offenbar die Gegend in den vergangenen Tagen ausgekundschaftet, er habe Kot gefunden. Seine Schafe seien durch einen Biss in die Kehle getötet worden – das sei ein deutlicher Hinweis auf den Wolf. Ob Tiere aus seiner Herde fehlen, kann er derzeit nicht sagen.
Erfahrungsgemäß dauert es eine Weile, bis das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) seine Ergebnisse mitteilt und entscheidet, ob es ein Wolf oder ein Hund war.
DNA Probe bringt Klarheit
Der Wolfsberater des LANUV sei um 8.30 Uhr informiert worden, konnte aber erst am Nachmittag kommen. „Bis dahin muss ich die Tiere liegen lassen. Das geht doch nicht, bei 30 Grad“, sagt der Schäfer. Auch der Wolfsberater habe kaum Zweifel daran geäußert, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Wolf die Schafe gerissen habe. Eine DNA-Probe soll jetzt klären, ob tatsächlich die heimische Wölfin hier aktiv war, oder ein Artgenosse.
Schäfer trauen dem LANUV nicht
Ohnehin: Das Thema Wolf brennt dem Schäfer – und nicht nur ihm – unter den Nägeln. Sein Misstrauen gegen das Land mag er nicht verhehlen, „es sind doch eigens Leute eingestellt worden, die sich um das Thema kümmern.
Die werden den Teufel tun und an ihren eigenen Stühlen sägen“, sagt er. Jetzt will der Schäfer will die Herde erstmal zur Ruhe kommen lassen.
Vier verletzte Tiere haben gute Chancen
Der Veterinär ist am Nachmittag gegangen. Er gehe davon aus, dass die verletzten Tiere – anfangs war man von fünf ausgegangen – den Angriff überleben werden. Schäfer Kurt Opriel hofft, dass diesmal die Emotionen nicht so hoch kochen, es habe beim letzen Mal gar Morddrohungen gegen Schäfer gegeben. Es heiße immer, sie sollten sich nicht so anstellen, schließlich würden sie ja entschädigt. Opriel sieht das anders. „Schafe werden artgerecht gehalten, nicht in der viel kritisierten Stallhaltung mit Spaltboden“, sagt er. Sie sollten ein gutes Leben haben, bis es zum Schlachter geht. Mit Wolf sei das nicht möglich.