Wesel. Die Trasse soll aber nicht komplett verschwinden. Die von der SPD vorgeschlagene Photovoltaikanlage kommt wohl nicht.

Seit Jahren sind die neue B 58 und die Rheinbrücke schon fertig, aber ein Teilstück der alten Bundesstraße zwischen dem Ortsausgang Büderich und dem Rhein ist noch erhalten – und wird von Autofans gerne als Treffpunkt und auch als Rennstrecke genutzt, wie die CDU kürzlich feststellte und daher beantragte, die alte Straße endlich zurückzubauen. Die SPD regte zusätzlich an, über eine Photovoltaikanlage an dieser Stelle nachzudenken. Nach Rücksprache mit Straßen NRW teilt die Stadtverwaltung nun in einem Bericht für die nächste Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses mit, dass der Rückbau des Teilstücks wohl erst im kommenden Jahr in Angriff genommen werden kann.

Vorarbeiten könnten noch in diesem Jahr erfolgen, heißt es. Der Rückbau sei bisher noch nicht erfolgt, weil es noch Abstimmungsbedarf zwischen Straßen NRW und der obersten Denkmalbehörde gebe, berichtet die Stadtverwaltung. Denn auf dem Gebiet der alten Trasse befinden sich Bodendenkmäler: Möglicherweise finden sich noch Relikte aus der Zeit des alten Ortes Büderichs vor der Umsiedlung an die heutige Stelle oder Fundstücke, die mit dem Fort Blücher in Zusammenhang stehen. Die Art und Weise der Rückbauverfahren wird demnach noch geklärt, damit bei den Arbeiten mögliche historische Funde nicht zerstört werden.

Alte B 58 kann nicht komplett beseitigt werden

Fest steht jedoch, bestätigt Gottfried Brandenburg (Teamleiter Bauleit- und Verkehrsplanung) auf NRZ-Nachfrage, dass die alte Bundesstraße nicht komplett verschwinden kann, sondern die Fläche nur teilweise entsiegelt und die Straße damit schmaler wird. Denn einerseits müssen die Anwohner des Stahlsweges eine Zufahrt zu ihrer Straße behalten und auch das Alt-Büderich-Denkmal soll erreichbar bleiben, andererseits ist die Strecke auch für Radfahrer in Richtung Rhein wichtig. Eine Photovoltaik-Anlage wird laut Stadtverwaltung von Straßen NRW auf den Areal außerdem nicht befürwortet. Diese Idee hatte die SPD ins Spiel gebracht, da es für solche Anlagen unmittelbar an vierspurigen Straßen Fördermittel gebe. Die CDU hatte dafür den Parkplatz unmittelbar vor der jetzigen Rheinbrücke ins Spiel gebracht.

Mit Blick auf die dann notwendigen Ausgleichsleistungen für den Bau eines Solarkraftwerkes und das erforderliche Planänderungsverfahren sieht sich der Landesbetrieb Straßen NRW allerdings derzeit personell nicht in der Lage, sich mit solchen Plänen zu beschäftigen. Auch konnte die Stadtverwaltung laut Bericht nicht klären, ob für eine solche Photovoltaikanlage Fördermöglichkeiten bestehen würden.

>> Bundesstraße 58 wurde in Höhe Büderich verlegt

Seit 2014 fließt der Verkehr auf der Ortsumgehung an Büderich vorbei. Vorher quälten sich täglich 18.000 Fahrzeuge über die Weseler Straße. Während das alte Teilstück der B 58 außerhalb Büderichs nun zurückgebaut werden soll, wird die Ortsdurchfahrt wie berichtet umgestaltet. Darauf warten die Büdericher seit Jahren. (rme)