Wesel. Pächter Dirk Aberfeld hatte zur Protestaktion im Niederrheinischen Biergarten an der Rheinpromenade gegen das Auslaufen des Vertrages eingeladen.

Etwa zur Hälfte gefüllt präsentierte sich bei lauem Sommerwetter am Freitagabend der Biergarten an der Rheinpromenade. Dirk Aberfeld, der Pächter, hatte zu einer Party eingeladen, um dagegen zu protestieren, dass sein Pachtvertrag 2020 nicht verlängert werden soll.

Auch die Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat und Bürgermeisterin Ulrike Westkamp waren eingeladen, hatten aber wie berichtet – bis auf die Fraktion „Wir für Wesel“ – in einem Schreiben schon im Vorfeld abgesagt mit dem Hinweis, das sei eine Angelegenheit zwischen Aberfeld und der Bäder GmbH.

Jürgen Lantermann machte sich ein Bild vor Ort

Lediglich die „Fraktion wir für Wesel“ war durch den Fraktionsvorsitzenden Jürgen Lantermann vertreten. „Meine Anwesenheit bei dieser Veranstaltung ist nicht privat, sondern politisch”, betonte Jürgen Lantermann.

In der Fraktionsvorsitzendenkonferenz seien die Vorwürfe, die gegen Dirk Aberfeld erhoben werden, nicht präzisiert worden. Auf der Grundlage von in sozialen Medien erhobenen Beschwerden und ohne Gespräche mit dem Betroffenen könne man so weitreichende Entscheidungen nicht treffen, so Lantermann.

Dirk Aberfeld (rechts) erklärt, dass er sich nicht unterkriegen lässt.
Dirk Aberfeld (rechts) erklärt, dass er sich nicht unterkriegen lässt. © FFS | Markus Joosten

Auch Dirk Aberfeld beklagte, dass die Bäder GmbH als Verpächter des Biergartens nicht mit ihm gesprochen habe. Einzelne Vorwürfe bezeichnete er als abstrus, so zum Beispiel den, dass bei Spielen von Schalke 04, zu denen er regelmäßig fährt, der Biergarten geschlossen sei. „Wie Sie sehen, habe ich Personal“, bemerkte er.

Natürlich geht niemand in einen Biergarten, den er nicht mag. So verwundert es nicht, dass das Echo der Partygäste durchweg positiv war: „Der Pächter ist Klasse“, sagte etwa Werner Markmann.

„Es macht einfach Spaß, hier zu sitzen“, fuhr Markmann fort. Auch Michael Birr verstand den Wirbel nicht: „Der Biergarten hat die gleiche Qualität wie andere in vergleichbaren Städten. Das Bier ist kalt und es ist sauber“, widersprach Birr den erhobenen Vorwürfen.

Dirk Elfgen, der auch ein kleines Programm auf der Party moderierte, wurde grundsätzlicher: „Es ist unverständlich, wie hier mit einem freien Unternehmer umgegangen wird“, befand der Künstler aus Moers.

Der Pächter äußert einen Verdacht zu den Hintergründen

Dirk Aberfeld zeigte sich derweil kämpferisch: „Einen Plan B habe ich nicht. Ich kämpfe um diesen Biergarten“, erklärte der Pächter, der den Verdacht äußerte, dass mit dem Pächterwechsel die Gastronomie am Heuberg-Bad gestützt werden soll.