Wesel. . Der Pachtvertrag von Dirk Aberfeld für den Biergarten an der Rheinpromenade wird nicht verlängert. Nun hat er die Weseler Politik eingeladen.
Dirk Aberfeld ist sauer. Der Biergartenbetreiber an der Rheinpromenade hat jüngst Einladungen an Wesels Ratsmitglieder, Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sowie an die Städtische Bäder GmbH verschickt. „Ich bin nicht damit einverstanden, dass ich einfach so abserviert werde“, beklagt Aberfeld auf Anfrage. Was ist passiert?
Vertrag wurde nicht verlängert
Dirk Aberfeld pachtet seit März 2011 den Imbiss im Rheinbad, seit 2013 auch den angrenzenden Biergarten. Der Pachtvertrag läuft zwischen ihm und der Bäder GmbH, im März nächsten Jahres läuft die Vertragszeit aus. „Ich habe im März, also ein Jahr vor dem Auslaufen, um Verlängerung gebeten“, erklärt Aberfeld. Doch diese Verlängerung blieb aus: Nächstes Jahr soll Aberfeld den Biergarten räumen.
Absolut unverständlich, findet Aberfeld, der auch die städtische Politik mit in die Verantwortung zieht. „Die Politik sagte mir, es gäbe Beschwerden“, erklärt er. Für Freitag, 24. Mai, hat er Politik und Bäder-Gesellschaft für 18 Uhr schriftlich zu einer „Protest-Party“ eingeladen. Dort möchte er klarstellen, dass viele Bürger hinter ihm und seinem Biergarten stehen. „Ich habe rund 50.000 Gästepro Jahr“, erklärt er.
Der Moerser Schlagersänger Dirk Elfgen moderiert am Freitag ein kleines Programm.
Politik verweist an Bäder-Gesellschaft
Jürgen Linz, CDU-Fraktionsvorsitzinder im Stadtrat, verweist auf Anfrage an die Bäder Gesellschaft: „Es handelt sich um einen Vertrag, den er mit der Bäder-Gesellschaft hat, nicht mit der Politik“, erklärt er. Die habe damit nichts zu tun.
Eine vergleichbare Einschätzung hat Ludger Hovest, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat: „Pachtverträge werden nicht öffentlich verhandelt“, erklärt er. Und: „Das, was Herr Aberfeld macht, halte ich für Nötigung.“ Der Einladung für Freitag folgt er demnach nicht. Hovest bestätigt, dass er vor einigen Wochen ein Gespräch mit Aberfeld geführt hat: „Ich habe ihm Beschwerden von Gästen nahegebracht. Demnach wäre es im Biergarten unsauber, es läge Dreck herum und das Personal sei unfreundlich.“
Dennoch habe Hovest keine Entscheidungsgewalt über die Verträge und verwies ebenfalls an die Städtischen Bäder. Deren Geschäftsführer, Martin Christoph, war für eine Stellungnahme am Freitag telefonisch nicht erreichbar.