Wesel. . 3000 Eichen werden in Wesel behandelt, um die Ausbreitung der Raupe zu verhindern. 1000 Bäume stehen an Schulen, Kindergärten und Sportanlagen.

Er ist zwei bis vier Zentimeter groß, liebt Wärme und vor allem Eichen, was sich in seinem Namen widerspiegelt: Eichenprozessionsspinner. Die Schmetterlingsart kann sowohl Menschen als auch Tieren gefährlich werden, allergische Reaktionen sind möglich. Ein juckender oder brennender Hautausschlag kann die Folge sein, ein schmerzhafter Husten, wenn die Brennhaare der Raupe eingeatmet wurden. Davon besitzt jedes Tier hunderte.

In den nächsten Tagen schlüpfen die Larven. Und genau in diesem Stadium setzt die Bekämpfung an, in der Regel Ende April/Anfang Mai, wie der Leiter der Straßen- und Grünflächenunterhaltung beim städtischen Betrieb ASG (Abfall, Straßen, Grünflächen), Thomas Graes, den Mitgliedern des Betriebsausschusses erläuterte.

Tier legt im Spätsommer bis zu 300 Eier

In Wesel gibt es etwa 4000 Eichen, von denen rund 3000 entsprechend behandelt werden. Allein 1000 von ihnen stehen an Schulen, Kindergärten und Sportanlagen, weiterere 1000 in der Innenstadt, auf Friedhöfen und an Straßen und die restlichen Exemplare im Außenbereich an Wegen und Radwegen sowie Forstflächen, die teils direkt an Privatgrundstücke grenzen.

Würde nichts gegen den Eichenprozessionsspinner unternommen, gäbe es explosionsartige Vermehrungen. Denn im Spätsommer werden von dem Tier bis zu 300 Eier abgelegt, sagt Graes. Und: Selbst tiefste Temperaturen im Winter können dem Prozessionsspinner nichts anhaben.

Komplett getötet werden die Larven nicht

Also muss die Sprühkanone mit einer Hochdruckspritze her. Damit werde der betroffene Baum eingenebelt. Nach zwei bis acht Tagen zeige sich dann die Wirkung des Fraßgifts. Komplett getötet werden die Larven allerdings nicht. Gewisse Exemplare überleben den Biozidangriff. Damit ist es deshalb für den ASG noch nicht getan. Ab dem fünften Larvenstadium Mitte Juni geht’s an die auffälligen Gespinstnester. Sie werden abgesaugt und zur vollständigen Vernichtung verbrannt. 500 Nester saugten die ASG-Mitarbeiter allein 2018 ab.

 
  © ASG

Bis dahin behilft man sich in Wesel mit dem Aufstellen von Warnschildern. Dabei können die Gespinste mit den gefährlichen Brennhaaren durch die Luft fliegen. Für Thomas Graes ist die Sache klar: „Der Eichenprozessionsspinner ist der Gewinner des Klimawandels.“

Informationen zum Thema

  • Wer mehr über das Thema wissen möchte, kann sich das Faltblatt besorgen, das im ASG-Wertstoffhof an der Werner-von-Siemens-Straße sowie im Rathaus zu haben ist.
  • Auch über die Homepage und auf Facebook können die Informationen abgerufen werden.
  • Waldbesitzer und Eigentümer von Eichen auf Privatgrundstücken wird dringend geraten, nicht selbst mit der Bekämpfung aktiv zu werden, sondern dies Fachkräften zu überlassen.

Bekämpfung durch den ASG

  • Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners durch den ASG beginnt am heutigen Dienstag, 23. April.
  • Die feinen Härchen der wärmeliebenden und auf Eichen spezialisierten Falterart können pseudoallergische Reaktionen des Immunsystems hervorrufen.
  • Im Zuge der Maßnahme wird mit einem Sprühfahrzeug ein Großteil der städtischen Eichen mit einem ökologischen und selektiv wirkenden Präparat, einem Biozid, behandelt. Das wird einige Wochen dauern. Mit kurzzeitigen Behinderungen ist zu rechnen, heißt es vom städtischen Betrieb ASG.