Wesel. . Viele Gindericher und auch Büdericher haben Angst um ihre Kinder, wenn sie die L460 überqueren müssen. Sie fordern die Installation einer Ampel.

Viel los ist an der Kreuzung Xantener Straße/Büdericher Straße eigentlich immer. Doch am Dienstagnachmittag ist es noch ein bisschen mehr. Zahlreiche Gindericher und einige Büdericher sind gekommen, um an dieser Stelle für die Installation einer Ampel zu demonstrieren. Thomas Dams hat eine ganze Tasche voller Unterschriften mitgebracht. Sie sollen dem Weseler Verkehrsdezernenten Klaus Schütz und der Brüner CDU-Landtagsabgeordneten Charlotte Quik überreicht werden. 910 Gindericher und Büdericher haben in den vergangenen Wochen unterzeichnet, nachdem alle Haushalte der beiden linksrheinischen Weseler Dörfer mit einem Handzettel versorgt worden waren, auf dem direkt unterschrieben werden konnte.

Schon vor 32 Jahren wurde an der Imgrund-Kreuzung demonstriert. Getan hat sich seither nichts. Nur der Verkehr hat sich verstärkt und immer mehr Kinder müssen hier die Seiten wechseln.
Schon vor 32 Jahren wurde an der Imgrund-Kreuzung demonstriert. Getan hat sich seither nichts. Nur der Verkehr hat sich verstärkt und immer mehr Kinder müssen hier die Seiten wechseln.

Mit dabei sind auch Heike Janßen und Eva Quernhorst. Sie haben ein gerahmtes Schwarz-Weiß-Foto dabei, das normalerweise im Partykeller der Janßens an der Wand hängt und an eine Demo an selber Stelle erinnert. Vor 32 Jahren war das und die beiden Frauen waren noch Kinder. Heute haben sie selbst welche und sorgen sich um deren Wohl, wenn es um das Überqueren der viel befahrenen L460 in Höhe der Spedition Imgrund geht. „Mittags bringe ich meine Tochter hier rüber und abends um sechs stehe ich wieder hier,“ sagt Heike Janßen während Barbara Pöll den Selbsttest auf der Mittelinsel der Xantener Straße macht. Sie steht dort mit gelber Warnweste und dem Fahrrad an ihrer Seite, als ein Lkw vorbeibrettert. Der Luftsog wirft sie fast um. Denn an dieser Stelle sind 70 km/h erlaubt. „Auf der Insel kann man nicht stehen bleiben“, weiß auch Eva Quernhorst, „das ist viel zu gefährlich.“ Davon zeugen schwarze Reifenspuren auf dem weißen Inselrand. Bis Montag lag das dort aufgestellte Verkehrszeichen umgeknickt auf dem Boden, inzwischen steht es wieder, der Knick ist aber weiterhin deutlich sichtbar.

11.000 Autos fahren täglich vorbei

11.000 Autos rauschen hier Tag für Tag vorbei, 900 queren die Landstraße. Hinzu kommt, dass dies der Weg für die Gindericher Grundschulkinder ist. Als die Zusammenlegung der beiden Sportplätze Thema wurde, war für Thomas Dams endgültig Schluss. Denn dann würden noch mehr Kinder die gefährliche Straße queren müssen. So wie Jonas Dams (7) tagtäglich auf dem Weg zur Schule und zurück. Schon im Karneval wurde ein Bollerwagen mit dem Ampelthema ausgestattet. Dann folgte die Unterschriftenaktion.

Wie problemlos das Kreuzen der L460 ist, wurde deutlich, als wegen einer Baustelle vorübergehend eine Ampel installiert war. „Da hat alles prima geklappt“, sagt Thomas Dams und hofft nun mit den anderen auf eine dauerhafte Lösung.

>>>BRIEF AN NRW-VERKEHRSMINISTER WÜST

CDU-Fraktionschef Jürgen Linz hat in der Sache NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst angeschrieben. Darin teilt der Büdericher ihm mit, dass seine Fraktion seit zehn Jahren eine Ampel an der Kreuzung fordert. Während der Landesbetrieb Straßen.NRW und die Polizei die Verkehrssituation trotz der Unfälle als überwiegend unauffällig ansähen, plädierten die Gindericher und Büdericher weiter für eine Ampelanlage. Die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik soll sich bei Wüst für das Anliegen stark machen.