Wesel. . Auf über 100 Seiten kann die Geschichte der mittlerweile 60 Weseler Stadtorden nachgelesen werden. Das Buch ist kostenfrei erhältlich.
„Karnevalsorden werden seit Jahrzehnten kreiert und haben immer eine besondere Bedeutung für die Träger“, erklärt Bürgermeisterin Ulrike Westkamp am Dienstagmorgen in der Stadtinformation.
In ihren Händen hält sie ein Buch. „60 Jahre Stadtorden Wesel“ prangt in roten Buchstaben auf dem Buchdeckel. Passend zur fünften Jahreszeit ist die Neuauflage über Wesels Orden und ihre Geschichten ab sofort erhältlich.
Hochwertigere Fotografien
Nach der Erstausgabe „50 Jahre Stadtorden Wesel“ von 2009, beinhaltet die Neuauflage einige Neuerungen. Die Stadtorden der vergangenen zehn Jahre sind nun im Buch enthalten, ebenso eine Übersicht der Preisträger des nicht minder beliebten Eselordens.
Hochwertigere Fotografien der Orden, leserfreundlichere Texte und eine Gliederung nach Jahrzehnten machen das Werk zu einem wahren Schmuckstück für Wesels Stadtgeschichte.
Doch woher kommt der Stadtorden? „Seit der Session 1958/59 wird der Stadtorden gestaltet und verliehen“, erklärt Westkamp. „Auf dem Orden werden wichtige städtische Ereignisse und bemerkenswerte Begebenheiten auf humorvolle Weise dargestellt.“
Moby Dick im Rhein
Und in 60 Jahren kam da einiges zusammen. 1967 zum Beispiel, als ein weißer Wal sich im Rhein verirrte. „Wir wollten damals alle Moby Dick sehen“, erinnert sich Westkamp lachend. Oder die Sprengung des Weseler Rathauses 1972, die im Buch augenzwinkert mit „Der schiefe Turm von Wesel“ betitelt wird.
Über die Jahre haben verschiedene Künstler an Optik und Herstellung des Ordens gearbeitet. 28 Jahre lang, bis 2009, war es die Aufgabe von Heinrich Reginald Anschütz.
Seine Tochter, Ulli Jacobi, Präsidentin der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Felixstowe, erinnert sich gerne an die Zeit zurück: „Mein Vater hat sich immer oben im Haus verbarrikadiert und sich jedes Mal die größte Mühe bei der Gestaltung des Ordens gegeben.“ Die Leistungen ihres Vereins wurden bereits mit zwei Stadtorden geehrt.
CAW erfreut über das Buch
Und auch Thomas Holtkamp und Luc Eben vom Carnevals-Ausschuss Wesel (CAW) sind stolz über die Neuauflage: „Während der eine oder andere Orden in der Kiste verstaubt, hat der Stadtorden schon immer eine besondere Bedeutung für Wesel“, sagt der CAW-Präsident Holtkamp.
Finanziert wurden die 1000 Exemplare des Buches komplett von der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa). „Herausragende Karnevalisten verdienen einen speziellen Orden. Wir sind äußerst stolz auf das Weseler Brauchtum“, erklärt Nispa-Sprecher Reinhard Hoffacker.
Blick über’n Tellerrand
Der Stadtorden 2019 trägt den passenden Titel „Der Blick über’n Tellerrand“ und würdigt das neue LVR-Niederrheinmuseum, dem Nachfolger des Preußenmuseums. Die Ausstellung blickt über die Stadtgrenzen hinaus bis in die Niederlande. Jedes Jahr werden 100 Orden produziert und an Karnevalisten in Wesel verliehen.
Hier gibt’s die kostenfreien Bücher
Die Bücher sind hier erhältlich: Stadtinformation (Großer Markt 11), Hauptstelle der Nispa (Bismarckstraße) und im Rathaus an der Info (Klever-Tor-Platz 1).
Die Bücher sind kostenlos. Es gibt eine Auflage von 1000 Exemplaren. Erfahrungsgemäß sind die Bücher sehr begehrt, Eile ist also geboten.