Wesel. . Seit 1952 besteht die Partnerschaft zwischen Wesel und Hagerstown (USA). In einem Film und einer Broschüre geht es nun um den Schüleraustausch.

„Es bleibt, etwas bisher nicht Bekanntes selbst zu erleben“, sagt Dr. Inge von Bönninghausen in einem 30-minütigen Film über den Schüleraustausch zwischen Wesel und Hagerstown. Die 80-jährige Journalistin lebt heute in Köln und war zu ihrer Oberstufenzeit die erste Weseler Schülerin, die im Rahmen der Städtepartnerschaft in die USA ging. Diese Verbindung besteht inzwischen seit 66 Jahren, gegründet „schon wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs“ sei es die längste Partnerschaft, die Wesel pflegt, betont Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bei der Präsentation des Films und der Broschüre „Wir sind Freunde/ We are friends“.

Broschüre mit Tipps zum Austausch

Diese sind Ergebnisse eines Workshops im Rahmen des diesjährigen Besuchs amerikanischer Schüler der North High School am Konrad-Duden-Gymnasium in Wesel. Die Kulturbeauftragte Heike Kemper spricht von einer „lebhaften Angelegenheit“: Zum einen berichteten frühere Austauschschüler im Unterricht von ihren Erfahrungen, zum anderen sammelten die Schüler in einer zweisprachigen Broschüre Anregungen zum Thema „Zehn Dinge, die ich bei einem Schüleraustausch in Wesel/Hagerstown gemacht/erlebt haben sollte“.

Dabei standen auch ganz praktische Angelegenheiten aus dem alltäglichen Leben im Vordergrund etwa zu Themen wie Busverbindungen oder etwa Freizeitmöglichkeiten wie Kino oder Café-Empfehlungen.

Kennenlernen im jährlichen Austausch

In den vergangenen Jahrzehnten Austausch konnten mehrere hundert Schülerinnen und Schüler aus Wesel Hagerstown kennenlernen. Im jährlichen Wechsel besuchen die Schüler einander und lernen den Alltag im Ausland kennen – face to face. Denn auch wenn junge Menschen mit Hilfe sozialer Netzwerke über weite Entfernung in Verbindung treten können, sei es auch „absolut wichtig, sich persönlich zu treffen, etwas miteinander zu unternehmen“, so Westkamp.

Für den Workshop und den Film wurde das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro verwendet, das Wesel im Rahmen der Auszeichnung mit dem Steuben-Schurz-Gesellschafts-Preis für die aktivste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft, erhalten hatte. Es sollte etwas Bleibendes geschaffen werden, sagt Ulrike Westkamp.

Interviews mit ehemaligen und aktuellen Schülern

Der Film, den Stephan de Leuw von Flaggschiff Film erstellte, dokumentiert den Workshop und den Schüleraustausch als solches. So gibt es neben Interviews mit der Bürgermeisterin, Albrecht Holthuis und Richard Wolsing von der Partnerschaftsvereinigung Wesel-Hagerstown auch Berichte von aktuellen wie ehemaligen Schülern – von Dr. Inge von Bönninghausen, deren Vater, der Reeser Oberkreisdirektor Dr. Rolf von Bönninghausen, die Partnerschaft mit Hagerstown mit Wesels damaligen Stadtdirektor Dr. Karl-Heinz Reuber und dem Hagerstowner Mayor Herman L. Mills einst gegründet hat, bis hin zu Erinnerungen an gemeinsames Public Viewing bei der Fußball-WM 2010 sowie Äußerungen aus diesem Sommer.

Wo sind die Broschüre und der Film erhältlich?

Die Broschüre ist im Eingangsbereich des Centrums, der Kulturverwaltung im Centrum (Zimmer 321), der Stadtinformation sowie im KDG erhältlich.

Wer Interesse hat, sich den Film zum Schüleraustausch anzusehen, kann sich bei der Kulturverwaltung im Centrum (Zimmer 321) oder unter 0281/2032653 melden.

Neben Hagerstown bestehen auch Partnerschaften mit Felixstowe (Großbritannien), Salzwedel (Sachsen-Anhalt) und Kętrzyn (Polen).