Wesel. . Bodenproben müssen analysiert und das Material für den Trassenbau geprüft werden. Laut Straßen NRW verzögert das den Zeitplan nicht.

Die Arbeiten auf der Baustelle der Südumgehung ruhen schon seit vielen Wochen – und die Politik ärgert sich darüber, dass das wichtige Projekt erneut ins Stocken geraten ist. Anfang September könnte es weitergehen, lautete die Auskunft von Straßen NRW noch im Sommer. Auf NRZ-Anfrage erklärte der Landesbetrieb nun: Mitte Oktober werden die Arbeiten wohl erst weitergehen können. Bis dahin sollen Bodenproben aus dem Bereich der ehemaligen Müllhalde analysiert und eine neue Lieferung des Materials für die Lippeverfüllung getestet sein, erklärt Christoph Angenendt, Projektleiter bei Straßen NRW.

Wie berichtet, hat es zuletzt an zwei Stellen des Großprojekts Probleme gegeben: Im Bereich der ehemaligen Müllkippe am Lippeglacis war von Methangasansammlungen die Rede. Zudem hatte sich herausgestellt, dass die Baufirma Probleme hatte, ein geeignetes Sand-Kies-Gemisch für die Verfüllung eines Lippearmes zu liefern, auf dem die Trasse verlaufen soll. Mit beiden Problemen ist Straßen NRW noch beschäftigt, erklärt Angenendt.

Es wurden aus dem Bereich der alten Müllkippe Bodenproben genommen und chemisch analysiert. Insbesondere der Bereich nahe der B 8 sei dabei von Interesse, wo früher eine Hausmülldeponie war.

Trasse muss bei Hochwasser stabil sein

Die Ergebnisse sollen Antworten auf die Frage liefern, ob eine Gefährdung für die Arbeiter auf der Baustelle besteht und wenn ja, wie diese geschützt werden können.

Zur Vorbereitung des Trassenbaus hatte man ein Gutachten erstellen lassen und dafür auch den Lippegrund untersucht, um herauszufinden, welchen Material benötigt werde. Das Gemisch, das die Baufirma angeboten hat, habe jedoch nicht die richtige Qualität aufgewiesen. Nun ist laut Angenendt neues Sand-gemisch geliefert worden, das derzeit auf seine Eignung geprüft wird. Ein Ergebnis liege noch nicht vor. Das Problem bei dem Material: Es müsse auch bei Hochwasser standfest sein, denn schließlich verläuft die spätere Trasse auf dem Grund. Angenendt: „Die Erdstatik und die Geohydraulik müssen stimmen“.

Keine Auswirkungen auf das Gesamtprojekt

Dennoch haben die Probleme laut Straßen NRW keine Auswirkungen auf das Gesamtprojekt. Die Fertigstellung der Umgehungsstraße, die von der Rheinbrücke bis zu den Bundesstraße 58 und 70 führen soll, ist für 2023 geplant. Verzögerungen durch den aktuellen Stillstand erwarte man nicht, versichert Angenendt. Denn mit dem Bau der Lippebrücke soll laut Planung erst im Herbst 2019 begonnen werden. Bis dahin soll zunächst die Zufahrt zur zukünftigen Lippebrücke fertiggestellt sein. „Da haben wir noch Luft“, ist Angenendt optimistisch.