Wesel. . Zum zehnten Mal kam das 1. Dinslakener Narrenkomitee „Die Pinguine“ nach Wesel und lieferte eine nahezu fernsehreifes Unterhaltungsprogramm.
Sie sind zurückgekehrt – die Pinguine, vom Südpol an den Niederrhein, um mit den Narren wieder eine Mischung aus Karneval, Show und besten Witzen, eine lange Party zu feiern. Die Herrensitzung des 1. Dinslakener Narrenkomitees „Die Pinguine“ hatte dabei ein kleines Jubiläum: In diesem Jahr veranstalten sie in ihren Fracks und Zylindern bereits zum zehnten Mal ihre Schau in der Niederrheinhalle.
Flüssige Orden zum Start
Am Eingang gab es eine persönliche Begrüßung durch Mitglied Klaus Jonnek, der jedem Gast einen „flüssigen“ Orden überreichte. „Man kennt sich und feiert zusammen“, sagte der Vorsitzende Jörg Köster. „Wir alle sind zu einer Pinguin-Familie zusammengewachsen.“ Zum ersten Mal feierten über 500 Männer, die Kartenanfragen steigen von Jahr zu Jahr. Sogar Gäste aus Norddeutschland und ein Bus mit 20 Karnevalisten aus Bochum kamen zur Veranstaltung.
Das bunte Programm war nahezu fernsehreif. Nach dem Aufmarsch und dem Pillepop-Song ging es zur Sache. Als erstes trat Bauchredner Klaus mit seinem Affen Willi auf. „Ihn zu bekommen ist sehr schwierig, denn er ist Deutschlands meistgebuchter Bauchredner“, sagte Moderator Fabian Frenzer. Schnelle und witzige Wortgefechte („Gibt es in Deutschland noch irgendwo eine Bahn, wo der Verkehr richtig läuft?“ Antwort: Reeperbahn), aktuelle Bezüge und Spontaneität im Umgang mit dem Publikum sowie eine hervorvorragende Sprechtechnik zeichnen ihn aus.
Pinguin-Tanz und Oldies
Die Gruppe Kleinstadtrokker unterhielt die Gäste mit bekannten kölschen Liedern, die kräftig mitgesungen wurden. Einen sensationellen Erfolg feierte die K.G. Husaren Schwarz-Weiß aus Siegburg. Die 28 Tänzerinnen und Tänzer lieferten ein Spektakel. Es gab mitreißende Musik, ein tänzerisches Feuerwerk mit atemberaubender Hebeakrobatik zum Thema „Oscar“, Jubel und viel Beifall sowie eine großartige Zugabe. Da hatte es Redner „Der lustige Rheinländer“, alias Hans Jürgen Günther, aufgrund der Unruhe sehr schwer. Er verkürzte seine Ansprache und bedankte sich bei denjenigen, die zugehört hatten.
Lustig war die Einlage mit dem Pinguin-Tanz (Hände in die Höhe, strampeln mit den Füßen, wackeln mit dem Po und springen, springen springen). Mit Oldies begeisterten die drei Jungs, die sich „Walking Hats“ nannten.
Brasilianisches Flair aus der Eifel
Richtig heiß wurde es beim Auftritt der Gruppe „Fiesta Tropical“. Die herrlich geschmückten Tänzerinnen kamen zwar nicht aus Brasilien, sondern aus der Eifel, brachten aber einen Hauch „Carneval de Brazil“ in die Halle und waren die meist fotografierten Künstler.
Schließlich legte noch Bo Shannon einen drauf. Die holländische Sängerin ist eine Vollblut-Entertainerin. Ihre Seele liegt auf ihrer Zunge und ihr Herz auf ihren Stimmbändern. Sie wird auch als weiße Königin des Souls bezeichnet. Jetzt reichten die Temperaturen bis an die Tropenhitze.
Auf jeden Fall können sich die Herren auf das nächste Jahr schon freuen. Auch dann kommen die Pinguine wieder in die Niederrheinhalle, zur elften Herrensitzung in Wesel.