Dinslaken. . Bei der 39. Herrensitzung des 1. Dinslakener Narrenkomitees „Die Pinguine“ kam das Publikum im Tribühnenhaus der Trabrennbahn auf seine Kosten.
Das Tribünenhaus der Dinslakener Trabrennbahn ist voll besetzt, als die Mannschaft vom Narrenkomitee in schwarzem Frack und mit weißem Hemd die Bühne entert. Sofort ist das Publikum in Feierlaune. Die meisten Jecken sind ohne Verkleidung zur Herrensitzung erschienen, aber in den Sitzreihen tummeln sich auch einige Karnevalisten im Kostüm, beispielsweise eine ganze Gruppe in schottischen Kilts – Highlander in Dinslaken.
Ins Stimmungshochland geht es auch mit dem Bühnenprogramm, das die „Pinguine“ sich für ihre Herrensitzung zusammengestellt haben. Dabei bringt Nummerngirl Nora, die in eng anliegender Kleidung jeden Auftritt auf der Bühne mit einer großen Nummerntafel ankündigt, die versammelten Männer direkt zum Jubeln. „Bleibt ruhig. Sie kommt heute noch öfter“, beruhigt Sitzungspräsident Fabian Frenzer die Gäste der Herrensitzung.
Die bekommen erst einmal etwas Training für die Lachmuskeln. Bauchredner Klaus Rupprecht ist mit seiner Puppe, dem Affen Willi, nach Dinslaken gereist. „Wir sind besonders stolz, die beiden heute hier auf der Bühne zu haben“, kündigt Fabian Frenzer an. Und das hat einen guten Grund, zählt Rupprecht mittlerweile zu den gefragtesten Komikern in Deutschland.
Eine Pointe nach der anderen tischt der Bauchredner dabei auf, meistens über seine „sprechende“ Handpuppe. Als Affe hat man natürlich keinen Bauch, sondern ein „Feinkostgewölbe“, während Dialogpartner Klaus Rupprecht schon abgenommen hat. „Wir grillen oft vegetarisch“, verkündet er. Affe Willi würgt. „Vegetarisches Grillen? Das ist ja wie Karneval in Mainz. Es existiert, aber macht keinen Spaß.“ Die Männer im Publikum lachen und fordern von dem „Duo“ eine Zugabe. Die bekommen sie mit einem Dialog über Donald Trump. „Am Mittwoch ist seine Bibliothek abgebrannt. Beide Bücher sind verloren, dabei hatte er das zweite noch nicht fertig ausgemalt“, scherzt Affe Willi.
Für Feierlaune sorgt dann die Band Bajaasch. „Mir kumme met allemann vorbei“, tönt es von der Bühne, während die Bläsergruppe der jecken Big-Band sich direkt ins Publikum stellt. Die Männer im Tribünenhaus der Trabrennbahn sind begeistert und feiern und singen vom ersten Lied ab relativ textsicher mit. Mit Stücken wie „Ich ben ‘ne Räuber“ und „Kölsche Jung“ sorgen Bajaasch nicht nur beim Publikum für Feierlaune.
Auch die Mitglieder des Narrenkomitees auf der Bühne feiern fröhliche mit, allen voran Klaus Jonnek, der zwischendurch in der Bühnenmitte tanzt und die Zuschauer zum Mitmachen animiert. „Ich wurde gerade gefragt, ob man Klaus auch mieten kann?“, kommentiert Sitzungspräsident Fabian Frenzel. „Der ist unbezahlbar“, lautet die Antwort auf diese Frage.
Bis in den Nachmittag hinein feiern die Männer bei der Herrensitzung der Pinguine die jecke Jahreszeit.
1979 wurde das 1. Dinslakener Narrenkomitee „Die Pinguine“ nach dem Besuch einer Herrensitzung des „Närrischen Rates“ in Dortmund gegründet.
Seitdem sorgen die Männer in schwarz-weiß in Dinslaken und Umgebung für jeckes Treiben.
Am 28. Januar veranstalten sie in der Niederrheinhalle Wesel die 10. Weseler Herrensitzung. Am 4. Februar folgt die 33. Dinslakener Damensitzung.