Wesel. . Die 50 Mitglieder der Jugendfeuerwehr legen ihren Fokus auf die Feuerwehrtechnik - das bereitet sie auf den Einsatz vor und schweißt zusammen.
Einmal im Feuerwehrwagen sitzen: Das ist sicherlich der große Wunsch vieler Kinder. Und vielleicht auch der Start in ein neues Hobby – oder gar einer ganzen Karriere? Die Jugendfeuerwehr in Wesel erhält am 9. Dezember den Ehrenamtspreis der Stadt. Eine Truppe, die mit anpackt.
„Wir beschäftigen Jugendliche sinnvoll in Form eines Hobbys“, beschreibt Thomas Verbeet, Leiter der Feuerwehr in Wesel, seine Jugendabteilung, deren Arbeit sich zu mehr als die Hälfte durch jugendpflegerische Aspekte auszeichne. Andere Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren spielen eben Fußball im Verein – die 50 Mitglieder der Jugendfeuerwehr legen ihren Fokus nun mal auf die Feuerwehrtechnik. Der Effekt bleibe letzten Endes aber derselbe. „Es geht um das Schulen der sozialen Kompetenzen neben der schulischen Bildung“, sagt Jan-Dirk Heiligers, Stadtjugendfeuerwehrwart. Schließlich bringe auch die Jugendfeuerwehr Jugendliche unterschiedlicher Schichten und Altersklassen zusammen – und formt sie zu einer Gruppe.
Hier steht die Gruppe im Vordergrund
„Die Jugendfeuerwehr ist die beste Vorbereitung auf den Einsatz und aufs Leben“, erklärt Verbeet. Heiligers ergänzt: „Sie schweißt ungemein zusammen.“ Dieser Aspekt der Gruppendynamik macht sich auch bei den Übungen und Aktionen der Truppe stets bemerkbar. Bei der Leistungsspange zum Beispiel, der höchsten Auszeichnung, die ein Mitglied der Jugendfeuerwehr erreichen kann, ist nicht der Einzelne Sieger, sondern stets die Gruppe, die in der Regel aus neun Jugendlichen besteht.
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Neben einem Staffellauf und Kugelstoßen sowie einem Wissenstest rund um die Feuerwehr und Allgemeinbildung, der laut Heiligers auch eine gute Vorbereitung für ein Bewerbungsgespräch darstelle, geht es in dem Abzeichen natürlich auch um das Training des Ernstfalls. Im Löschangriff muss die Gruppe eingespielte Abläufe bei einer simulierten Brandbekämpfung zeigen.
Der fünfte Test besteht aus der sogenannten Schlauchstafette. Dabei muss der Nachwuchs einen acht mal 15 Meter langen Schlauch ohne jeglichen Verdreher ausrollen und hinlegen. „Ich finde es am Ende immer besonders toll, wenn dann eine Gruppe überzeugt, die vielleicht vorher nicht so gut zusammen passte“, betont Heiligers.
Highlight: Das Kreiszeltlager der Jugendfeuerwehren
Um zu trainieren und den Zusammenhalt zu stärken, trifft sich die Jugendfeuerwehr alle zwei Wochen. Zusätzlich dazu gibt es aber auch große Fahrten, die die Jugendlichen unternehmen. Ein Highlight ist das alljährliche Kreiszeltlager, das sämtliche Jugendfeuerwehren des Kreises Wesel für drei Nächte zusammenbringt. „Dabei steht vor allem Kameradschaftspflege im Vordergrund“, stellt Heiligers klar. Auch bestehe auch nach wie vor eine Enge Verbundenheit zur Jugendfeuerwehr in Wesels Partnerstadt Felixstowe in England, die die Jugendlichen alle zwei Jahre besuchen.
Vor allem zeichnet die Truppe aber das Engagement aus. Egal, ob sie bei „Wesel räumt auf“ helfen, einen St.-Nikolaus-Zug mit Fackeln begleiten, um höhere Sicherheit zu gewährleisten, oder bei einem Gottesdienst den Parkplatzdienst geben: „Wir fragen nie: ,Was bekommen wir dafür?’ Wir packen einfach mit an.“