Wesel. . Neun Kinder kamen zur Ferienaktion „Unsere Feuerwehr“, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Das ist wichtig für die Nachwuchsgewinnung.
- Die hiesige Feuerwehr macht seit 23 Jahren beim Ferienaktionsprogramm der Stadt Wesel mit
- Bei solchen Veranstaltungen können die Einsatzkräfte für ihre Jugendfeuerwehr werben
- Kinder erhielten einen Einblick in Löschfahrzeugesowie Rettungswagen und durften das Löschen üben
Konzentriert halten die Kinder den Feuerwehrschlauch fest und den Blick auf die Flammen gerichtet, die aus den Fenstern des Hauses ragen – natürlich ist es nur ein Modellhaus und die Flammen sind nicht echt. Aber das sieht schon sehr routiniert aus. Kjell (7) ist voll ausgerüstet: Er trägt eine Feuerwehrhose, passende Jacke und Helm. Die Löschübung macht er nicht zum ersten Mal. Für ihn steht fest: „Ich gehe zur Jugendfeuerwehr, damit ich Menschen helfen kann.“
Aktionen sind wichtig für die Feuerwehr
An der Feuer- und Rettungswache trafen sich gestern neun Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren, um an der Veranstaltung „Unsere Feuerwehr“ teilzunehmen, die im Rahmen des Ferienaktionsprogrammes der Stadt Wesel stattfand. Seit 23 Jahren wird das Ferienprogramm angeboten. „Seit Beginn ist die Feuerwehr mit dabei“, sagt Markus Bänsch vom städtischen Team Kinder- und Jugendförderung über die Kooperation.
Solche Aktionen sind für die Feuerwehr wichtig, um Nachwuchs zu gewinnen: „Quereinsteiger im erwachsenen Alter zu finden, ist wegen beruflicher oder familiärer Gründe schwierig“, sagt Oberbrandmeister Thorsten Holsteg, der für die Brandschutzerziehung zuständig ist. Einsatzkräfte für die Freiwillige Feuerwehr kommen mittlerweile nur noch aus Reihen der Jugendfeuerwehr – für die gilt es an diesem Tag Werbung zu machen.
Nur Ruhen, nicht Schlafen
Und die anwesenden Mädchen und Jungs klingen schon sehr motiviert: „Ich möchte später mal Feuerwehrmann werden“, sagt Ole sofort in der Vorstellungsrunde – und er ist nicht der Einzige. Gespannt sitzen die Kinder im Schulungsraum zwischen einer Kunststoffpuppe zum Üben der Reanimationsmaßnahmen, alten Funkgeräten und Pokalen. Welche Aufgaben hat die Feuerwehr? Wie sind die Arbeitszeiten von Feuerwehrmann und Feuerwehrfrau? Wie verhält man sich im Brandfall?
Dann geht es los zur Entdeckungstour der Wache: vorbei an den Wasch- und Ruheräumen. „Die schlafen hier“, sagt ein Kind. Nicht ganz. „Wir schlafen hier nicht tief und fest wie zu Hause“, erklärt Thorsten Holsteg. Denn schließlich müssen sich die Feuerwehrleute immer für den möglichen Einsatz bereit halten. Die Kinder werfen dazu einen Blick auf die „Rutschstange“, mit der es zu den Einsatzwagen geht.
Blick in die Einsatzwagen
„Das sind Funkgeräte und das ist eine Wärmebildkamera“, sagt Ole, der schon ganz genau Bescheid weiß, als sich die Kinder mit Thorsten Holsteg das Löschfahrzeug von innen anschauen. Später geht es für die Gäste noch mit einem Teleskopmast in die Höhe. Plötzlich ertönt die Durchsage „Rettungseinsatz“: Sanitäter steigen in den Rettungswagen, der Motor wird gestartet und schon geht es mit Blaulicht und Sirenen los – die Kinder bekommen alles mit.
Auch die Ausrüstung der Einsatzkräfte dürfen sie anprobieren – die Jacke geht ihnen bis zu den Knien, die Ärmel sind noch zu lang. Aber da kann der Feuerwehrnachwuchs ja noch reinwachsen.
>>> Info: Ferienaktionsprogramm und Jugendfeuerwehr
Zum 23. Mal gibt es für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren das Ferienaktionsprogramm der Stadt Wesel mit zahlreichen Ausflügen und Veranstaltungen. Informationen unter: www.wesel.de/de/aktuelles/ferienaktionsprogramm-2017
Interessierte Kinder und Jugendliche können ab zehn Jahren beim Angebot der Jugendfeuerwehr mitmachen. Informationen dazu sowie zur Freiwilligen Feuerwehr gibt es unter 0281/1634203 oder per Mail an thorsten.holsteg@wesel.de.