Veen/Sonsbeck. Die Sonsbecker Rockmusiker „The Coro“ spielen am Freitag in ein Konzert, das erstmals im Internet übertragen wird. Anlass ist ein Geburtstag.

Echte Rockmusik braucht elektrische Gitarren, ein kraftvolles Schlagzeug, einen soliden Bass, eine starke Stimme und junge Leute. Mit diesem Gedanken gründete der Veener Schlagzeuger Stephan Nabbefeld gemeinsam mit dem Gitarristen Till Nagels vor zweieinhalb Jahren die Rockband „The Coro“. Weil die beiden möglichst schnell die Bühnen stürmen wollten, wurde unter alten Bekannten und Mitgliedern ehemaliger Bands nach Verstärkung gesucht.

Der Bassist Albert Shehu, inzwischen durch Patrick Elstner ersetzt, sowie Gitarrist Christian Voß machten die Band fast komplett. Was noch fehlte, war eine starke Stimme. Als sich kurz darauf die Sängerin Rebecca Janßen bei dem Quartett bewarb, war man zunächst skeptisch. Immerhin werden die meisten Rock-Klassiker, die sich im Repertoire der Band befinden, im Original von stimmgewaltigen Männern interpretiert. „Rebecca aber hat sich sofort an AC/DC herangetraut.

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Da haben wir gedacht: Mal sehen, was sonst noch so machbar ist“, erinnert sich Stephan Nabbefeld an die Anfänge. Mindestens ebenso ungewöhnlich ist die Namensgebung der Band. Der Begriff „Coro“ steht in der Medizin als Kürzel für eine Koronarangiographie, besser als Herzkatheter bekannt. „Die Idee kam von einer Freundin. Aber Coro könnte auch als Abkürzung für Cover-Rock stehen, und das ist ja genau unser Ding“, so Nabbefeld.

20 Gigs waren geplant

Zur musikalischen Grundausstattung der Band gehören mit Rock-Hymnen wie „Radar Love, „Summer of 69“ oder „Purple Rain“ viele Songs aus einer Zeit, in der die Bandmitglieder noch gar nicht geboren waren. „Wir haben diese Songs bei unseren Eltern gehört. Wir wollten gute Rockmusik machen, und die gibt es in dieser Qualität heute kaum noch. Außerdem sind die alten Songs einfach viel bekannter“, erklärt Nabbefeld.

Bei der Frage, welche Titel es für ein Konzert auf die Setlist schaffen, entscheiden die Fans mit. Sie dürfen zuvor im Internet drei Titel auswählen. Die Band sucht passende dazu. Das kam allerdings in den vergangenen Monaten nicht so häufig vor. Nabbefeld: „In diesem Jahr hätten wir etwa 20 Gigs gespielt, unter anderem an der Düsseldorfer Rheinpromenade. Aber aufgrund der aktuellen Sicherheitsbestimmungen war es weder für uns noch für die Veranstalter möglich, dies umzusetzen.“

Am Freitag um 20 Uhr geht es los

Mit einem Livestream im Internet betritt die Band nun am kommenden Freitag Neuland. Anlass ist der Geburtstag von Willi Voß, Vater von Gitarrist Christian Voß. Der hat auf dem Gelände seines Autoservice-Betriebs in Sonsbeck ausreichend Platz für ein Open-Air-Rockkonzert. Für „The Coro“ ist der Weg über das Internet mehr als nur eine Corona-bedingte Notlösung. „Wir wollten das immer schon machen. Es bietet uns die Chance, ein Publikum zu erreichen, das nicht zu unseren Konzerten kommt. Wir haben sehr viel Energie in das Projekt gesteckt und hoffen auf eine Menge virtueller Zuschauer“, sagt Stephan Nabbefeld.

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Der Stream wird am Freitag, 14. August, um 20 Uhr auf der Internetseite www.facebook.com/thecoroband zu sehen sein. Wer mitrocken will, sollte bis dahin sein Wohnzimmer leergeräumt haben.