Alpen. Das Projekt „Home.Alpenmusik“ der Flüchtlingshilfe Alpen und sieben lokalen Chören belegt den zweiten Platz beim NRW-Heimatpreis.
Es ist nicht alltäglich, dass sich gleich sieben heimatlich verbundene Musikvereine mit einer Flüchtlingsinitiative für eine gemeinsame Aktion zusammenschließen. In Alpen ist genau das geschehen. Mehr als 250 Mitwirkende aus 14 Nationen waren am Musikprojekt „Home.Alpenmusik“, das von der Flüchtlingshilfe Alpen ins Leben gerufen wurde, beteiligt. Unter anderem haben sich der Musikverein Menzelen, der Gospelchor Confidence, der Kirchenchor Cäcilia Bönninghardt, der Kinder- und Jugendchor Menzelen und die Kirchenband der evangelischen Kirche Alpen, dafür mit der Band von Sängerin Judy Bailey zusammengetan und Geflüchtete zum gemeinsamen Singen eingeladen. Es gab ein großes Abschlusskonzert, eine CD wurde ebenfalls veröffentlicht. Für das außergewöhnliche Projekt gab es den lokalen Alpener Heimatpreis. Aber nicht nur viele Alpener, auch Ina Scharrenbach, nordrheinwestfälische Ministerin für Heimat, , zeigt sich von der Musikaktion angetan. Sie verleiht der Flüchtlingshilfe am Donnerstag, 6. August, den zweiten von sechs Landes-Heimat-Preisen.
Den Rahmen dafür bietet die diesjährige „Heimat-Tour“, bei der die Ministerin die Gewinner-Projekte vor Ort besucht. Unter dem Motto #NRWheimatet hatten bereits 14 Kreise, 158 kreisangehörige Städte und Gemeinden sowie sieben kreisfreie Städte einen lokalen Heimatpreis zur Würdigung des örtlichen Engagements vergeben. Aus den insgesamt 179 kommunalen Gewinner-Projekten, die im Rahmen des Heimatförderprogramms prämiert wurden, wählte eine Fach-Jury einstimmig die Preisträger des Landes-Heimat-Preises.
„Bürgerinnen und Bürger, die sich vor Ort für unsere Heimat einsetzen, sind ein echter Gewinn für unser Land. Ihnen gilt unsere Anerkennung“, sagt Ministerin Ina Scharrenbach. Über den zweiten Platz haben sich die Mitwirkenden aus Alpen natürlich sehr gefreut. „Wir waren überrascht, als wir die Mail vom Ministerium gelesen haben. ‘Home.Alpenmusik‘ hat sich mit der Zeit und den Akteuren entwickelt. Es ist schön, dass Außenstehende dieses Engagement genauso toll finden, wie wir es empfanden“, sagt Patrick Depuhl, Vorsitzender der Alpener Flüchtlingshilfe.
Alpener Projekt setzt positive Energie frei
Das Projekt „Home.Alpenmusik“ zeige aus Sicht der Jury zum einen, welch verbindenden Kräfte in der Musik stecken, um Menschen verschiedener Nationen, Alteingesessene und Neu-Hinzugezogene zu vereinen. Zum anderen sei in vorbildlicher Weise sichtbar geworden, dass beim gemeinsamen Engagement für die Heimat vor Ort weitere positive Energien freigesetzt werden. „Energien, die innerhalb kurzer Zeit einen ganzen Ort erfassen können“, heißt es in der Bewertung.
Der Fachjury gehörten elf Juroren, darunter Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, Dr. Jan Heinisch, Staatssekretär im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und Matthias Löb, Vorsitzender des Westfälischen Heimatbundes, an.
Der zweite Preis, den die Flüchtlingshilfe nun erhält, ist mit 8000 Euro dotiert. „Wir sind von dem Preisgeld selbst überrascht. Wir wussten gar nicht, dass es das gibt“, erklärt Depuhl lachend.
Verwendung gibt es für das Geld auf jeden Fall. Die Flüchtlingshilfe und die Chöre nehmen anlässlich des 30. Jahrestags der Wiedervereinigung am 3. Oktober, am Musikprojekt „Deutschland singt“ teil.
Und Patrick Depuhl verät: Weitere Ideen für musikalische Gemeinschaftsaktionen gibt es auch schon.