Rheinberg/Werne. Mitten im Weihnachtsgeschäft hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten von Amazon in Rheinberg und Werne Dienstagnacht zum Streik aufgerufen.

Die Beschäftigten von Amazon in Rheinberg und Werne sind seit Dienstag-Mitternacht zum Streik aufgerufen. Bis einschließlich Samstag sollen die Mitarbeiter die Arbeit niederlegen. Damit setzt Verdi den nun sechs Jahre andauernden Kampf für einen Tarifvertrag fort.

In Rheinberg sollen sich rund 500 Mitarbeiter am Streik beteiligen. In Werne rechnet Gewerkschaftssekretär Karsten Rupprecht mit rund 400 Beteiligten. In der Nachtschicht seien bereits 100 Kollegen in den Streik getreten, am Morgen hätten sich viele weitere Kollegen der Frühschicht beteiligt, sagte Karsten Rupprecht.

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Mit dem „Adventsstreik“ will Verdi das Weihnachtsgeschäft des Versandhändlers stören. Bereits zum „Black Friday“waren Beschäftigte des Online-Riesen bundesweit für mehrere Tage in den Streik getreten. Neben der Anerkennung der Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel NRW fordert Verdi den Tarifvertrag „Gute und gesunde Arbeit“.

Belastung der Beschäftigten in der Vorweihnachtszeit enorm

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Gerade in der Vorweihnachtszeit steige die Belastung der Beschäftigten massiv an, heißt es in der Mitteilung . „Es müssen tausende Päckchen und Pakete gepickt und gepackt werden. Hinzu kommen eine enorme Taktung und der dadurch steigende Zeitdruck. Das hat negative Folgen für die Gesundheit der Beschäftigten“, sagte die Landesfachbereichsleiterin für den Handel, Silke Zimmer.

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Bislang verweigert Amazon Verhandlungen über Tarifverträge. Verdi glaubt, den Versandriesen mit dem Streik empfindlich treffen zu können: „Das Amazon so heilige Lieferversprechen wird nicht überall eingehalten werden können“, prognostizierte Karsten Rupprecht. Zwar arbeiteten zurzeit auch viele Aushilfskräfte für Amazon. „Unter den Streikenden sind aber zahlreiche Mitarbeiter aus Schlüsselpositionen. Ohne sie wird der laufende Betrieb empfindlich gestört“, sagt Rupprecht.

Verdi: „Wir konnten bereits mehrere Etappenziele erreichen“

Auch Tim Schmidt, Gewerkschaftssekretär in Rheinberg, glaubt, dass sich der lange Atem lohnt: „Wir konnten in den vergangenen Jahren bereits einige Etappenziele erreichen.“ Dazu gehöre Weihnachtsgeld ebenso wie die Einstellung von Gesundheitsmanagern an allen Standorten. Nicht zuletzt habe die Gewerkschaft insgesamt eine Erhöhung des Lohnniveaus erreicht. „Wir kämpfen weiter“, kündigten die beiden Gewerkschaftssekretäre an. (JeS)