Rheinberg. . Der Online-Versandhandel rüstet sein Logistikzentrum auf, um große Artikel lagern zu können. Dafür nimmt Amazon 12,5 Millionen Euro in die Hand.

Diesen Anblick kennt man bei Amazon wohl selten: Leere Regale soweit das Auge reicht. Nein, hier wartet man nicht auf die Anlieferung der nächsten Waren – in den Hallen des Logistikunternehmens in Rheinberg laufen derzeit umfangreiche Umbaumaßnahmen. „2019 wird ein großartiges Jahr. Das ist die größte Investition, die bisher hier an diesem Standort getätigt wird“, sagte Standortleiter Markus Neumayer. „Das ist ein positiver Schritt, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.“

Ob Sonnenschirme, Bügelbretter, Flachbildfernseher oder die Großpackung Hundefutter: In Zukunft werden derart große und sperrige Artikel in sogenannten Schmalgangregalen eingelagert. Dafür werden derzeit in zwei Hallen Hochregale montiert. 12,5 Millionen Euro investiert Amazon in die Umrüstung. „Die Nachfrage nach diesen Produkten steigt in der hiesigen bestellstarken Region an“, erklärte Neumayer.

Rheinberg ist einer von drei Logistikzentrenstandorten in NRW

Rheinberg ist einer von drei Logistikzentrenstandorten in Nordrhein-Westfalen. Bisher wurden von hier nur Kleinartikel versendet, die in kleinen Boxen über das Förderband geschickt werden konnten. Das ändert sich jetzt. Die Regale reichen bis knapp unter die Decke. Um auch die Produkte in zehn Meter Höhe scannen zu können, werden 120 Fahrzeuge angeschafft. Mit diesem speziellen Fahrzeug kann der Mitarbeiter in die entsprechende Regalreihe und per Knopfdruck auf die gewünschte Höhe fahren und die Ware registrieren.

„Das ist eine platzsparende Methode – und weil wir in drei Schichten arbeiten, können die Fahrzeuge effizient sowie gut ausgelastet genutzt werden“, so Neumayer.

Umbau bis Herbst mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft

Auf Paletten werden die Produkte eingelagert. Man habe aber nicht vor die Produkte als Palettenabverkauf anzubieten. „Unser Hauptfokus bleiben die Privatkunden.“ Bei einem Rundgang zeigte Neumayer gestern die neuen Regale. Und verriet auch, wann bei Amazon eigentlich am meisten Betrieb herrscht: „Montags ist der bestellreichste Tag in der Woche. Auch das Wetter spielt eine große Rolle. Wenn es regnet, bestellen die Leute auch deutlich mehr.“

Im Herbst sollen die Umbaumaßnahmen mit Blick auf das anstehende Weihnachtsgeschäft abgeschlossen sein. Dann können auch Besucher die neuen Lagerhallen im Rahmen der Amazon-Führungen besuchen. Diese bietet das Unternehmen seit Februar zweimal täglich an. „Sie werden seitdem sehr gut angenommen“, sagte Pressesprecherin Antje Kurz-Möller zufrieden.