Rheinberg. . In Rheinberg können Besucher bei Amazon einen Blick hinter die Kulissen werfen. Von der Annahme bis zum fertigen Paket – es gibt viel zu sehen.
Klick, klick und dann? Wer bei Amazon online auf „Jetzt bestellen“ drückt, der erhält wenige Tage später seine Ware. Welche Prozesse dahinter stecken, damit der Artikel auch versendet werden kann, das bekommt der Kunde gar nicht mit.
Im Amazon-Logistikzentrum in Rheinberg können Kunden nun hinter die Kulissen schauen. Gestern startete am hiesigen Standort das Führungsprogramm des Versandhandels. „Wir haben festgestellt, dass die Führungen an anderen Standorten sehr gut angenommen werden. Deshalb wird dieses Angebot jetzt ausgeweitet“, erklärte Pressesprecherin Antje Kurz-Möller. Eine Schulgruppe des Kempener Rhein-Maas Berufskollegs bekam gestern die erste Führung durch die Hallen.
Hinter dem Chaos steckt System
Ebenfalls dabei: Bürgermeister Frank Tatzel. Los ging es an der Warenannahme. Tour-Guide Ulrich Rabe zeigte, wo die Lkw ausladen. Dort werden die Waren registriert, in Gitterwagen geladen und in die nächste Halle gefahren. Für den Laien sah es dort ziemlich chaotisch aus: Riesige Kartons mit einzelnen Fächern reihten sich aneinander. Neben den TV-Sticks lagen zum Beispiel kleine Elektrogeräte.
Doch dahinter steckt ein System. „Hier ist alles angeordnet wie Adressen in einem großen Straßennetz“, erklärte Rabe. Am Anfang jeder Reihe befindet sich eine Zahlenfolge, die angibt, was sich in den Reihen und in den Fächern befindet. Dann lief Lagerarbeiter Rudolf Kox, der zu den so genannten Pickern gehört, der Gruppe über den Weg. Für Ulrich Rabe die perfekte Gelegenheit, den Pickvorgang zu zeigen. Mit einem Scanngerät sucht Kox die Ware aus den passenden Fächern zusammen, um sie zur nächsten Station zu bringen.
Vom Picktower bis zur Packstation
Dann stellte Rabe die Gruppe auf die Probe. Er wollte wissen, wie viele Artikel in Rheinberg gelagert werden. Drei Millionen, schätzte ein Besucher. Rabe schmunzelte. „In diesem Bereich liegen häufig die Antworten, wenn ich frage. Es sind mindestens acht Millionen.“
Weiter ging es über den Picktower, von dem man einen guten Überblick über die Hallen hatte, zu den Fließbändern, über die die Artikel bis zur Versandstation laufen. Letzter Schritt war schließlich das Etikettieren der fertigen Päckchen. „Ich fand es sehr spannend. Dass so viele Schritte nötig sind, bis das Paket versandfertig ist, hätte ich nicht gedacht“, sagte die 19-jährige Schülerin Laura.
Zwei Führungen pro Tag
Und Mitschülerin Sarah ergänzte: „Es ist auch sehr beeindruckend, wie viele Produkte hier eingelagert sind.“ Das Logistikzentrum in Rheinberg ist einer von deutschlandweit vier Standorten, an denen es die Rundgänge gibt. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir ausgewählt wurden“, sagte Sebastian Sips, verantwortlich für den Warenausgang.
Montags bis freitags finden jeweils um 12 und um 16 Uhr Führungen statt. Die anderthalb Stunden langen Touren starten ab einem Teilnehmer. Maximal 30 Personen können an einem Rundgang teilnehmen. Eine Anmeldung ist bis zu einem Tag vorher online unter www.amazon.de/touren erforderlich.