Oberhausen. Oberbürgermeister Daniel Schranz war in der Reihe „Auf ein Wort“ in Schmachtendorf präsent: ein Abend der vielfältigen Bürgersorgen.

In Oberhausen-Schmachtendorf gibt es eine unter Autofahrern berüchtigte Rüttelpiste, die bald saniert wird. Das hat Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) am Donnerstagabend bei seinem Stadtteil-Talk „Auf ein Wort“ angekündigt.

Bei dieser Rüttelpiste handelt es sich um die Forststraße, die von Schmachtendorf aus in Richtung Norden läuft und in einem denkbar schlechten Zustand ist. Das Beispiel der Forststraße zeige, wie sehr einer hochverschuldeten Stadt wie Oberhausen finanziell die Hände gebunden seien, wenn es um die Instandhaltung ihrer Straßeninfrastruktur gehe, sagte Schranz vor über 50 Bürgerinnen und Bürgern im evangelischen Gemeindezentrum an der Forststraße. Im Jahr 2026, so die Ankündigung des Oberbürgermeisters, soll die Forststraße nun endlich saniert werden.

Anwohner fordern mehr Blitzerkontrollen in Schmachtendorf

Zahlreiche Stadtteilsorgen haben die Bürgerinnen und Bürger beim Dialog mit der Stadtspitze vorgetragen: Dabei ging es auch immer wieder um neuralgische Punkte im Straßennetz, an denen Autofahrer nach Beobachtung der Anwohner viel zu schnell fahren. Die Teilnehmer forderten strengere Kontrollen durch die Stadt und eine häufigere Präsenz des mobilen Blitzers, etwa an der Emmericher Straße in Höhe Holtstegstraße oder auch an der Gabelstraße, die ebenfalls zu den illegalen Rennstrecken im Stadtgebiet zähle. Schranz versprach, an den besagten Punkten für mehr Blitzer-Kontrollaktionen der Stadt zu sorgen.

In der Sporthalle an der Oranienstraße ist ein Drittel der ohnehin total veralteten Beleuchtung defekt. Auch diese Stadtteilsorge trug eine Teilnehmerin dem Oberbürgermeister vor: „Es ist eine Zumutung, dort Sport zu treiben.“ Schranz versprach eine schnelle Instandsetzung der defekten Leuchtmittel.

Kleiner Park hinter der Gesamtschule in Schmachtendorf: „ein Angstraum“

Ein ganz spezielles Areal hatte der Vorsitzende des Heimatvereins Schmachtendorf, Tobias Szczepanski, im Blick, als er dem Oberbürgermeister berichtete, dass der kleine Park hinter der Heinrich-Böll-Gesamtschule dringend gesäubert und gepflegt werden müsse. Das Areal habe sich längst zu einem Angstraum in Schmachtendorf entwickelt, den die Bürgerinnen und Bürger gerade in den Abendstunden oder in der Dunkelheit strikt meiden würden, weil sich dort immer öfter zwielichtige Gestalten versammeln und Drogen konsumieren würden. Schranz kündigte an, dass die Servicebetriebe Oberhausen (SBO) den Park und seine Grünflächen reinigen und insgesamt besser gestalten werden. Tobias Szczepanski schlug vor, den kleinen Hügel an der Oranienstraße abzutragen, um einen besseren Blick auf das Gelände und somit auch eine bessere soziale Kontrolle zu gewährleisten.

„Auf ein Wort“: Diese Reihe hat OB Daniel Schranz kurz nach seinem Amtsantritt ins Leben gerufen. Norbert Lamb moderiert die Veranstaltungen, hier im Oktober 2023 in Borbeck.
„Auf ein Wort“: Diese Reihe hat OB Daniel Schranz kurz nach seinem Amtsantritt ins Leben gerufen. Norbert Lamb moderiert die Veranstaltungen, hier im Oktober 2023 in Borbeck. © FUNKE Foto Services | Gerd Wallhorn

Eine weitere Teilnehmerin beschwerte sich über die ziemlich wild parkenden Elterntaxis an der Grundschule Oranienstraße. Für Anwohner sei das zu den entsprechenden Stoßzeiten kaum auszuhalten. Der Oberbürgermeister will prüfen lassen, ob auch hier eine spezielle Haltezone für die Elterntaxis eingerichtet werden kann. An anderer Stelle im Stadtgebiet gibt es so etwas längst; diese Projekte gelten als Erfolg.

Sperrung der Anschlussstelle Königshardt bereitet große Sorgen

Große Sorgen bereitet den Schmachtendorfern zudem die angekündigte lange Sperrung der A2-Anschlussstelle Königshardt. Der Oberbürgermeister solle dafür sorgen, dass während dieser Sperrzeit auf keinen Fall auch noch mit dem Ausbau des Autobahnkreuzes Oberhausen begonnen werde, hieß es während der rund eineinhalbstündigen Veranstaltung, moderiert von Norbert Lamb. Sonst wisse man als Schmachtendorfer bald „gar nicht mehr, wie wir irgendwo hinkommen“. Schranz sorgte in diesem Punkt sofort für Beruhigung. Das Planfeststellungsverfahren zum Ausbau des Autobahnkreuzes laufe ja noch; und aller Wahrscheinlichkeit nach werde gegen das Projekt geklagt. Es sei also keineswegs damit zu rechnen, dass in nächster Zeit die Bagger im Sterkrader Wald anrollen.