Oberhausen. Sterkrades Herzstück in Gefahr: Die Ankündigung von der Schließung des Cafés schockiert die Menschen im Ort. Doch jetzt keimt Hoffnung auf.

Der „Klosterladen“ gilt in Oberhausen-Sterkrade seit Jahrzehnten als zentraler Treffpunkt für Jung und Alt. Auch Julian Plöger wuchs mit diesem Café auf. Hier hatte er, noch als Schüler, seinen ersten Aushilfsjob. Als Inhaberin Renate de Witt sich 2021 in den Ruhestand verabschiedete, stand für seine Mutter, Melanie Plöger, deshalb gleich fest: „Dieser Ort muss erhalten bleiben.“ Mit Zahlen kannte sich die Gehaltsbuchhalterin aus. Sie wagte den Sprung in die Selbstständigkeit. Jahrelang lief alles rund. Doch dann der Schock: Melanie Plöger kündigte überraschend an, bis Ende März 2024 die Türen des Klosterladens dicht zu machen. Zunächst schien es, als wäre damit das Aus des beliebten Kultcafés besiegelt. Doch jetzt keimt neue Hoffnung auf.

Über ein endgültiges Aus des Cafés wäre Melanie Plöger unendlich traurig gewesen, wurden doch ihre Gäste längst zu Freunden. Die Oberhausenerin war stolz auf die gute Zusammenarbeit mit ihren Zulieferern, ihrem Team und der Stadt Oberhausen. Wirtschaftliche Gründe gebe es für die Schließung nicht, betonte sie stets. Der Laden lief im Gegenteil fast zu gut. „Ich schaffte die viele Arbeit einfach nicht mehr.“ Sohn und Tochter halfen längst regelmäßig mit. Genau das aber wollte die Mutter nicht mehr.

Eine gute Lösung für alle ist gefunden

„Julian soll wieder studieren können und meine Tochter ist doch selbst berufstätig.“ Also zog Melanie Plöger die Reißleine und kündigte ihren Rückzug an. Ein Nachfolger aber wollte sich zunächst nicht finden lassen. Ein Bericht dieser Redaktion ließ die Geschäftsleute in Sterkrade aufhorchen – und jetzt zeichnet sich doch noch eine gute Lösung für alle ab.

Melanie Plöger, hier noch in ihrem Sterkrader Klosterladen in Oberhausen. Sie arbeitet bereits wieder in ihrem alten Beruf.
Melanie Plöger, hier noch in ihrem Sterkrader Klosterladen in Oberhausen. Sie arbeitet bereits wieder in ihrem alten Beruf. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Melanie Plöger ist seit Anfang März wieder in ihrem alten Beruf als Buchhalterin tätig und freut sich über mehr Freizeit. Sohn Julian wickelt den Laden noch ab und kann sich danach unbeschwert auf die Prüfungen in seinem Agrarwissenschaftsstudium konzentrieren. Tochter Anne freut sich über endlich freie Wochenenden. Das Beste aber: Auch eine neue Inhaberin für den Sterkrader Klosterladen ist jetzt gefunden. „Wir haben den Laden bereits verkauft“, sagt Julian Plöger stolz. Ab Ende Mai soll das Café neu durchstarten. Die Menschen im Ort dürfte es freuen.