Oberhausen. Neben dem Edeka-Zentrallager Oberhausen wird die Kreuzkröte heimisch. Eine neu gestaltete Fläche soll der Natur eine neue Chance geben.
Das große Landschaftsbauwerk der RAG Montan Immobilien GmbH auf dem Waldteichgelände an der Weierstraße in Oberhausen-Sterkrade ist in diesem Frühjahr vollendet worden. Drei Jahre lang ist das Areal, das sich direkt neben dem Edeka-Zentrallager und der Picnic-Logistikhalle befindet, saniert worden. Hier erhält nun die Natur eine neue Chance, hier sollen sich künftig Kreuzkröten, Flußregenpfeifer und Heidelerchen wohlfühlen.
Wer mit Diplom-Geologe Michael Otto von der RAG Montan Immobilien GmbH in diesem Frühjahr über das für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Gelände spaziert, kann den dramatischen Wandel der Landschaft, der sich hier vollzogen hat, gut nachvollziehen. Schon nach wenigen Minuten stehen wir auf der sechs Meter hoch gelegenen Plateau-Fläche des Landschaftsbauwerks. Hier sind einzelne kleine Wasserflächen und sogenannte Kies-Linsen, runde Bereiche aus hellem Kies, zu sehen. Dunkles Geröll prägt den größten Teil des Geländes. Am Fuß der Plateaufläche haben wir eine Feuchtmulde passiert. Am Horizont ist die A3 zu erkennen, ganz nahe wirken die riesigen Hallen von Edeka und Picnic.
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Bei der Fläche handelt es sich um das ehemalige Kohlen- und Kokslager Waldteich („Nationale Kohlereserve“). Zudem befand sich hier einst eine Teerverwertung. Diese Vorgeschichte hat dafür gesorgt, dass das Gelände stark mit Kokerei-typischen Schadstoffen belastet war. Das Landschaftsbauwerk wird deshalb von den Fachleuten auch Sicherungsbauwerk genannt. Denn: Die belasteten Böden sind mit speziellen Kunststoffdichtungsbahnen wasserdicht eingeschlossen worden. Dadurch wird verhindert, dass künftig Schadstoffe ins Grundwasser gelangen oder flüchtige Schadstoffe in die Luft entweichen.
Oberhausen: Lebensraum für brütende Vögel und die streng geschützte Kreuzkröte
Der Bau des rund zehn Hektar großen und etwa sechs Meter hohen Sicherungsbauwerkes gilt als zentraler Teil des Sanierungskonzeptes der RAG auf dem Waldteichgelände. In großem Umfang ist zudem unbelasteter Boden zu diesem Standort gebracht worden, um dem Gelände eine neue, abschließende Form zu geben: Es ist eine schwach geneigte Plateaufläche entstanden, die ab diesem Frühjahr als Lebensraum für brütende Vögel und vor allem für die streng geschützte Kreuzkröte dienen soll. Das eingezäunte Landschaftsbauwerk selbst bleibt im Eigentum der RAG und wird auch nach dem Ende der Bauarbeiten regelmäßig technisch überprüft.
Beim Ortstermin mit Diplom-Geologe Michael Otto weht auf der Plateaufläche ein überraschend kräftiger Wind. Das Sterkrader Panorama, das sich hier entfaltet, ist ziemlich abwechslungsreich: die Dunkelschlag-Siedlung mit den alten Zechenhäusern, die viel befahrene Weierstraße, Edeka und Autobahn. Die Kreuzkröte wird sich hier mit einer geschäftigen Nachbarschaft arrangieren müssen.
„Werkstattfläche“: Weitere Bodensanierung ist ebenfalls abgeschlossen
Die RAG hat jetzt auch die Sanierung der angrenzenden, sogenannten Werkstattfläche abgeschlossen. Diese ebenfalls durch die einstige Teerverwertung belastete Fläche liegt langgestreckt in direkter Nähe zur Betuwe-Eisenbahnlinie. Hier ist ein Teerölgraben gereinigt und ein Teerölbecken abgedichtet worden. In diesem Bereich wird künftig die neue Umgehungsstraße verlaufen, die von der Weierstraße abzweigt und zur Weseler Straße führen wird, womit der bisherige Schranken-Bahnübergang an der Weseler Straße entfällt.